Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 feiert Russland jährlich am 9. Mai den Tag des Sieges, wobei unterschiedliche Veranstaltungen und Reden organisiert werden. Dadurch soll an das Leid des "Großen Vaterländischen Kriegs” erinnert, daraus gelernt und der Krieg niemals vergessen werden. Doch wie sieht dieser Tag in dem Jahr aus, in welchem Putin den Großangriff auf die benachbarte Ukraine veranlasst hat? Die Filmemacherin Nicole Philmon hat an mehreren Standorten im festlich dekorierten St. Petersburg die Menschenmassen gefilmt und die kollektive Grundstimmung eingefangen: In der Schule werden Geschichten von Zeitzeug:innen erzählt, während die Menschen auf den Straßen immer wieder dieselben Volkslieder singen, bis es sich zum Gebrüll von fremdenfeindlichen Ausrufen im generationsübergreifenden Chor hoch steigert. Der aktuelle Krieg gegen die Ukraine wird durch Geschichten aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus relativiert, bis eine Atmosphäre entsteht, die jegliche militärische Handlung von russischer Seite zu rechtfertigen versucht. Die Masse verfällt in eine Euphorie, die zugleich zynisch und angsteinflößend ist und folglich den Film als ein hoffnungsloses und paradoxes Dokument offenbart.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 feiert Russland jährlich am 9. Mai den Tag des Sieges, wobei unterschiedliche Veranstaltungen und Reden organisiert werden. Dadurch soll an das Leid des "Großen Vaterländischen Kriegs” erinnert, daraus gelernt und der Krieg niemals vergessen werden. Doch wie sieht dieser Tag in dem Jahr aus, in welchem Putin den Großangriff auf die benachbarte Ukraine veranlasst hat? Die Filmemacherin Nicole Philmon hat an mehreren Standorten im festlich dekorierten St. Petersburg die Menschenmassen gefilmt und die kollektive Grundstimmung eingefangen: In der Schule werden Geschichten von Zeitzeug:innen erzählt, während die Menschen auf den Straßen immer wieder dieselben Volkslieder singen, bis es sich zum Gebrüll von fremdenfeindlichen Ausrufen im generationsübergreifenden Chor hoch steigert. Der aktuelle Krieg gegen die Ukraine wird durch Geschichten aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus relativiert, bis eine Atmosphäre entsteht, die jegliche militärische Handlung von russischer Seite zu rechtfertigen versucht. Die Masse verfällt in eine Euphorie, die zugleich zynisch und angsteinflößend ist und folglich den Film als ein hoffnungsloses und paradoxes Dokument offenbart.