Im Jahr 1991, als Estland seine Unabhängigkeit wiedererlangte, wurden die meisten Denkmäler, die zur Zeit der Sowjetunion gebaut worden waren, zerstört. Nur eines nicht: der bronzene Soldat, Spitzname „Aljoša“, errichtet mitten in Tallinn, der Hauptstadt Estlands. Jährlich am 9. Mai pilgern ordenbepackte Kriegsveteranen hierher, um den „Tag des Sieges“ zu feiern. Für sie wie für viele andere ist die Statue ein sichtbares Zeichen des Sieges über den Faschismus und Nazi-Deutschland, aber auch ihrer Zugehörigkeit zum russischen Volk. Für die anderen jedoch ist „Aljoša“ ein Symbol der darauf folgenden Okkupation und Repression durch die Sowjetunion. So kommt es bezüglich der umstrittenen Statue immer wieder zu heftigen Ausschreitungen, die in zwei Nächten im April 2007 ihren traurigen Höhepunkt fanden. Dabei stellt das Denkmal des wehmütig schauenden Soldaten – Warum er denn so traurig dreinblicke, fragt ein Kind seine Mutter – im Grunde nur den Auslöser dar. Gegner und Befürworter von „Aljoša“ liefern sich gegenseitig und mit der Polizei erbitterte Kämpfe. Steine fliegen, Knüppel prallen erbarmungslos nieder und auch von Tränengas wird Gebrauch gemacht. Schaufenster werden zertrümmert, Geschäfte geplündert; die Bilder gleichen mitunter denen aus Kriegsgebieten. Die Straßen sind ein chaotisches Schlachtfeld und die Kamera ist stets live und bedenklich hautnah mit dabei. Bis sich die Regierung schließlich dafür entscheidet, den bronzenen Soldaten zu verlegen.
Im Jahr 1991, als Estland seine Unabhängigkeit wiedererlangte, wurden die meisten Denkmäler, die zur Zeit der Sowjetunion gebaut worden waren, zerstört. Nur eines nicht: der bronzene Soldat, Spitzname „Aljoša“, errichtet mitten in Tallinn, der Hauptstadt Estlands. Jährlich am 9. Mai pilgern ordenbepackte Kriegsveteranen hierher, um den „Tag des Sieges“ zu feiern. Für sie wie für viele andere ist die Statue ein sichtbares Zeichen des Sieges über den Faschismus und Nazi-Deutschland, aber auch ihrer Zugehörigkeit zum russischen Volk. Für die anderen jedoch ist „Aljoša“ ein Symbol der darauf folgenden Okkupation und Repression durch die Sowjetunion. So kommt es bezüglich der umstrittenen Statue immer wieder zu heftigen Ausschreitungen, die in zwei Nächten im April 2007 ihren traurigen Höhepunkt fanden. Dabei stellt das Denkmal des wehmütig schauenden Soldaten – Warum er denn so traurig dreinblicke, fragt ein Kind seine Mutter – im Grunde nur den Auslöser dar. Gegner und Befürworter von „Aljoša“ liefern sich gegenseitig und mit der Polizei erbitterte Kämpfe. Steine fliegen, Knüppel prallen erbarmungslos nieder und auch von Tränengas wird Gebrauch gemacht. Schaufenster werden zertrümmert, Geschäfte geplündert; die Bilder gleichen mitunter denen aus Kriegsgebieten. Die Straßen sind ein chaotisches Schlachtfeld und die Kamera ist stets live und bedenklich hautnah mit dabei. Bis sich die Regierung schließlich dafür entscheidet, den bronzenen Soldaten zu verlegen.