Der Protagonist dieser beobachtenden Studie, Viorel, ist eine Art „dead man walking“, eine schlaflose Gestalt, Metallarbeiter mittleren Alters aus Bukarest. Er lebt in einem leeren, renovierungsbedürftigen Appartement, und diese sinnbildliche Leere prägt auch seine sozialen Beziehungen: Er ist geschieden und frustriert von den Menschen seiner Umgebung.
Regisseur Cristi Puiu inszeniert zwei einschneidende, ruhe- und schlaflose Tage in Viorels Leben: ständig unterwegs, rastlos und erschöpft, außerhalb alltäglicher Gepflogenheiten lebend, verfolgt er Menschen, sie ungerührt beschattend, auch durch das Zielfernglas seines Jagdgewehrs.
AURORA nimmt die Zeit unter die Lupe. Sie ist gleichsam Akteur des Films, in vergrößerten Einheiten, langen Einstellungen und bisweilen raschen Schnitten. Nahezu exzessiv verlangsamt, erschließt sich dieser Thriller erst im Rückblick: Puiu, der die Rolle des Viorel selbst spielt, ermöglicht die Rekonstruktion des Geschehenen erst am Ende seines dreistündigen Opus aus Ungewissheit und Gewalt. Konsequenterweise sind in AURORA Hoffnung und Mitleid ersetzt durch unaufhörliche Verzweiflung und Trostlosigkeit. In dieser scheinbar ausschließlich tristen Welt wird entgegen allem Anschein deutlich, was im Leben Bedeutung hat.
Lief 2010 in Cannes in der Reihe Un Certain Regard.
Der Protagonist dieser beobachtenden Studie, Viorel, ist eine Art „dead man walking“, eine schlaflose Gestalt, Metallarbeiter mittleren Alters aus Bukarest. Er lebt in einem leeren, renovierungsbedürftigen Appartement, und diese sinnbildliche Leere prägt auch seine sozialen Beziehungen: Er ist geschieden und frustriert von den Menschen seiner Umgebung.
Regisseur Cristi Puiu inszeniert zwei einschneidende, ruhe- und schlaflose Tage in Viorels Leben: ständig unterwegs, rastlos und erschöpft, außerhalb alltäglicher Gepflogenheiten lebend, verfolgt er Menschen, sie ungerührt beschattend, auch durch das Zielfernglas seines Jagdgewehrs.
AURORA nimmt die Zeit unter die Lupe. Sie ist gleichsam Akteur des Films, in vergrößerten Einheiten, langen Einstellungen und bisweilen raschen Schnitten. Nahezu exzessiv verlangsamt, erschließt sich dieser Thriller erst im Rückblick: Puiu, der die Rolle des Viorel selbst spielt, ermöglicht die Rekonstruktion des Geschehenen erst am Ende seines dreistündigen Opus aus Ungewissheit und Gewalt. Konsequenterweise sind in AURORA Hoffnung und Mitleid ersetzt durch unaufhörliche Verzweiflung und Trostlosigkeit. In dieser scheinbar ausschließlich tristen Welt wird entgegen allem Anschein deutlich, was im Leben Bedeutung hat.
Lief 2010 in Cannes in der Reihe Un Certain Regard.