DOPPELPROGRAMM
„Warum wolltest du allein sterben?“ – Diese Frage des jungen serbischen Regisseurs Srđjan Keča steht am Beginn seines Dokumentarfilms, in dem er sich auf eine Reise in die eigene Familiengeschichte begibt. Ohne sich von Frau und Sohn zu verabschieden, ist sein Vater an Krebs gestorben. Keča versucht anhand alter Fotos, Briefe, Videoaufnahmen der Familie und durch Gespräche mit Verwandten und Freunden, Gründe für diese einsame Entscheidung zu finden. Vom frühen Engagement des Vaters in Parteiorganisationen über die Verlobung und Ehe mit der Mutter und die Kindheit des Regisseurs gelangt der Film bald an jenen Wendepunkt im Leben des Verstorbenen, der für so viele Menschen im ehemaligen Jugoslawien einen Bruch bedeutete: den Beginn der Zerfallskriege der 1990er-Jahre. Als Freiwilliger zog der Vater auf serbischer Seite in den Kampf. Obwohl wir nur wenige Details über das erfahren, was er in dieser Zeit tat und erlebte, entsteht durch die Aussagen und Blicke seiner ehemaligen Kameraden ein Bild von den Verheerungen jener Jahre, die alle Beteiligten für immer gezeichnet haben. Und die Fragen im Film ändern sich, richten sich auf die persönliche Verantwortung in den Wirren der Geschichte. „Wir geben immer dem Krieg die Schuld, doch der Krieg wird von Menschen gemacht, nicht wahr?“
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„Warum wolltest du allein sterben?“ – Diese Frage des jungen serbischen Regisseurs Srđjan Keča steht am Beginn seines Dokumentarfilms, in dem er sich auf eine Reise in die eigene Familiengeschichte begibt. Ohne sich von Frau und Sohn zu verabschieden, ist sein Vater an Krebs gestorben. Keča versucht anhand alter Fotos, Briefe, Videoaufnahmen der Familie und durch Gespräche mit Verwandten und Freunden, Gründe für diese einsame Entscheidung zu finden. Vom frühen Engagement des Vaters in Parteiorganisationen über die Verlobung und Ehe mit der Mutter und die Kindheit des Regisseurs gelangt der Film bald an jenen Wendepunkt im Leben des Verstorbenen, der für so viele Menschen im ehemaligen Jugoslawien einen Bruch bedeutete: den Beginn der Zerfallskriege der 1990er-Jahre. Als Freiwilliger zog der Vater auf serbischer Seite in den Kampf. Obwohl wir nur wenige Details über das erfahren, was er in dieser Zeit tat und erlebte, entsteht durch die Aussagen und Blicke seiner ehemaligen Kameraden ein Bild von den Verheerungen jener Jahre, die alle Beteiligten für immer gezeichnet haben. Und die Fragen im Film ändern sich, richten sich auf die persönliche Verantwortung in den Wirren der Geschichte. „Wir geben immer dem Krieg die Schuld, doch der Krieg wird von Menschen gemacht, nicht wahr?“