DEN ES NICHT GIBT
Wettbewerb
Der litauische Filmemacher Audrius Stonys kreist sein Thema ganz langsam ein, nähert sich ihm aus historischer Entfernung. Zunächst befragt er Menschen, die einmal mit dem Mann zusammengearbeitet haben, den er porträtieren will: den ehemaligen litauischen Filmemacher Augustinas Baltrušaitis. Die Zeugen von früher wissen nicht, ob er überhaupt noch lebt, und auch der Regisseur klärt die Zuschauer nicht gleich auf – erst durch die Aussagen der Mitbewohner des Heims, in dem er jetzt untergebracht ist, wird deutlich: Der Mann fristet hier sein Leben in einem trostlosen Wohnblock. Ein verbitterter Greis, der von sich selbst sagt, er habe eben die falschen Entscheidungen getroffen, er habe keine Freunde – nur den Fernseher. Dabei wurde ihm einst Talent attestiert, als er an zwei Shakespeare-Filmen des Regisseurs Grigorij Kosinzev mitwirkte, HAMLET und KING LEAR. Doch als Baltrušaitis dann einen eigenen Film realisieren wollte, scheiterte er – woran, wird nicht recht klar, aber die politischen Verhältnisse, sie waren offenbar nicht so: Man kann diesen Film auch als eine Erinnerung an die Zeiten lesen, als auch Litauen von der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetunion unterdrückt wurde. Doch vor allem geht es Stonys um das Vergessen: Eine menschliche Existenz, eine Person, die einmal Freunde, Verwandte hatte, endet im Niemandsland eines Heims, wo keiner mehr weiß, was diesen Menschen zu dem unverwechselbaren Individuum macht, das letztlich jeder doch ist – was immer auch aus ihm werden mag.
Der litauische Filmemacher Audrius Stonys kreist sein Thema ganz langsam ein, nähert sich ihm aus historischer Entfernung. Zunächst befragt er Menschen, die einmal mit dem Mann zusammengearbeitet haben, den er porträtieren will: den ehemaligen litauischen Filmemacher Augustinas Baltrušaitis. Die Zeugen von früher wissen nicht, ob er überhaupt noch lebt, und auch der Regisseur klärt die Zuschauer nicht gleich auf – erst durch die Aussagen der Mitbewohner des Heims, in dem er jetzt untergebracht ist, wird deutlich: Der Mann fristet hier sein Leben in einem trostlosen Wohnblock. Ein verbitterter Greis, der von sich selbst sagt, er habe eben die falschen Entscheidungen getroffen, er habe keine Freunde – nur den Fernseher. Dabei wurde ihm einst Talent attestiert, als er an zwei Shakespeare-Filmen des Regisseurs Grigorij Kosinzev mitwirkte, HAMLET und KING LEAR. Doch als Baltrušaitis dann einen eigenen Film realisieren wollte, scheiterte er – woran, wird nicht recht klar, aber die politischen Verhältnisse, sie waren offenbar nicht so: Man kann diesen Film auch als eine Erinnerung an die Zeiten lesen, als auch Litauen von der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetunion unterdrückt wurde. Doch vor allem geht es Stonys um das Vergessen: Eine menschliche Existenz, eine Person, die einmal Freunde, Verwandte hatte, endet im Niemandsland eines Heims, wo keiner mehr weiß, was diesen Menschen zu dem unverwechselbaren Individuum macht, das letztlich jeder doch ist – was immer auch aus ihm werden mag.