DEM TAG INS AUGE SEHEN
Wettbewerb
Im Mittelpunkt dieses Dokumentarfilms stehen Häftlinge des Gefängnisses im kroatischen Lepoglava, die für eine freie Interpretation von Shakespeares „Mittsommernachtstraum“ proben. In der Inszenierung thematisieren die Insassen ihre eigenen Beziehungen und das Gefängnisleben, sie stellen ‚ihr’ Gefängnis vor und erzählen, was sie dorthin gebracht hat. Tuljo etwa, ein stolzer, bulliger Mann, sitzt wegen bewaffneten Raubüberfalls ein. Er spielt die Rolle des Pyramus – aber nur, weil ihm jemand erklärt hat, dass dieser Pyramus der mächtigste und begehrteste Mann Athens war. Tuljo ist bereits zum zweiten Mal in Lepoglava. In diesem Staat könne man ja von nichts anderem als von Raub leben – und selbst das ging früher besser, wie er meint. Seine Mitgefangenen Maki und Zane sind Mörder. Maki hat sich der Polizei gestellt, weil er keine andere Möglichkeit sah, sein Leben fortzusetzen. Er ist gläubig: der einzige Besucher der Gefängnisgottesdienste. Zane verbringt seine Zeit im Gefängnis mit Malen und will nicht darüber nachdenken, wie er seine Tat jemals einer Frau erklären sollte, die ihn lieben könnte. Der Beifall bei der Theaterpremiere ist für ihn eine einzigartige Anerkennung seiner Person. Sie alle leben in einer Art offenem Vollzug, das Tor zum umliegenden Dorf ist jederzeit geöffnet. Die Gefangenen könnten hindurch gehen und fliehen, doch sie bleiben: Draußen würde sie kein besseres Leben erwarten. Regisseurin Ivona Juka wirft in ihrem Film einen vorurteilsfreien Blick auf das Leben dieser zwischen mehreren Welten gefangenen Männer.
Im Mittelpunkt dieses Dokumentarfilms stehen Häftlinge des Gefängnisses im kroatischen Lepoglava, die für eine freie Interpretation von Shakespeares „Mittsommernachtstraum“ proben. In der Inszenierung thematisieren die Insassen ihre eigenen Beziehungen und das Gefängnisleben, sie stellen ‚ihr’ Gefängnis vor und erzählen, was sie dorthin gebracht hat. Tuljo etwa, ein stolzer, bulliger Mann, sitzt wegen bewaffneten Raubüberfalls ein. Er spielt die Rolle des Pyramus – aber nur, weil ihm jemand erklärt hat, dass dieser Pyramus der mächtigste und begehrteste Mann Athens war. Tuljo ist bereits zum zweiten Mal in Lepoglava. In diesem Staat könne man ja von nichts anderem als von Raub leben – und selbst das ging früher besser, wie er meint. Seine Mitgefangenen Maki und Zane sind Mörder. Maki hat sich der Polizei gestellt, weil er keine andere Möglichkeit sah, sein Leben fortzusetzen. Er ist gläubig: der einzige Besucher der Gefängnisgottesdienste. Zane verbringt seine Zeit im Gefängnis mit Malen und will nicht darüber nachdenken, wie er seine Tat jemals einer Frau erklären sollte, die ihn lieben könnte. Der Beifall bei der Theaterpremiere ist für ihn eine einzigartige Anerkennung seiner Person. Sie alle leben in einer Art offenem Vollzug, das Tor zum umliegenden Dorf ist jederzeit geöffnet. Die Gefangenen könnten hindurch gehen und fliehen, doch sie bleiben: Draußen würde sie kein besseres Leben erwarten. Regisseurin Ivona Juka wirft in ihrem Film einen vorurteilsfreien Blick auf das Leben dieser zwischen mehreren Welten gefangenen Männer.