DER WEG ZUM ERFOLG
Wettbewerb
Es ist alles eine Frage der Betrachtungsweise: Was der Erzähler eines Romans über sich sagt, muss noch lange nicht auf den Autor zutreffen. Also lügen wir nicht, wir nehmen nur eine andere Erzählhaltung ein. Piotr Tymochowicz ist ein Meister im Worteverdrehen, Schönreden und Aufstacheln. Dass es auf mehr nicht ankommt, versucht er einer Gruppe junger Leute beizubringen, die er über einen Fernsehwerbespot angeworben und im Laufe eines mehrtägigen Assessment-Centers ausgewählt hat. Das Ziel: Sie sollen in die große Politik einsteigen. Dafür trainiert er mit ihnen in langen Sitzungen, in denen sie Reden schwingen, Demonstrationen organisieren und eine „kreative Revolution“ ausrufen. Die Strategie scheint erfolgreich, doch die anfängliche Begeisterung der Beteiligten schwindet zusehends, je mehr sich ihnen die Skrupellosigkeit des charismatischen Seminarleiters offenbart. Für ihn zählt nicht, welche Meinung seine Probanden vertreten, sondern einzig, wie sie möglichst schnell und mit geringem Einsatz zu Führungspersönlichkeiten aufgebaut werden können. Nur einer der Schüler lässt sich nicht abschrecken und treibt das Spiel so lange voran, bis es Ernst wird – der Einzige, der auf die anfängliche Frage, ob er für seine Ziele über Leichen gehen würde, mit „Ja“ geantwortet hat. In schnellen Schnittfolgen lässt der Regisseur und aufmerksame Beobachter Marcel Łoziński den Zuschauer teilhaben an der erschreckend gradlinigen Entstehungsgeschichte eines populistischen Politikers. Es beruhigt, dass die Mehrheit der jungen Erwachsenen ein gesundes Maß an Widerstandskraft gegenüber dem Wunsch nach Macht und der Kontrolle über Menschenmassen zeigt. Doch auch ein Einzelner, der der Versuchung erliegt, könnte möglicherweise Schlimmes anrichten. Deutschlandpremiere
Es ist alles eine Frage der Betrachtungsweise: Was der Erzähler eines Romans über sich sagt, muss noch lange nicht auf den Autor zutreffen. Also lügen wir nicht, wir nehmen nur eine andere Erzählhaltung ein. Piotr Tymochowicz ist ein Meister im Worteverdrehen, Schönreden und Aufstacheln. Dass es auf mehr nicht ankommt, versucht er einer Gruppe junger Leute beizubringen, die er über einen Fernsehwerbespot angeworben und im Laufe eines mehrtägigen Assessment-Centers ausgewählt hat. Das Ziel: Sie sollen in die große Politik einsteigen. Dafür trainiert er mit ihnen in langen Sitzungen, in denen sie Reden schwingen, Demonstrationen organisieren und eine „kreative Revolution“ ausrufen. Die Strategie scheint erfolgreich, doch die anfängliche Begeisterung der Beteiligten schwindet zusehends, je mehr sich ihnen die Skrupellosigkeit des charismatischen Seminarleiters offenbart. Für ihn zählt nicht, welche Meinung seine Probanden vertreten, sondern einzig, wie sie möglichst schnell und mit geringem Einsatz zu Führungspersönlichkeiten aufgebaut werden können. Nur einer der Schüler lässt sich nicht abschrecken und treibt das Spiel so lange voran, bis es Ernst wird – der Einzige, der auf die anfängliche Frage, ob er für seine Ziele über Leichen gehen würde, mit „Ja“ geantwortet hat. In schnellen Schnittfolgen lässt der Regisseur und aufmerksame Beobachter Marcel Łoziński den Zuschauer teilhaben an der erschreckend gradlinigen Entstehungsgeschichte eines populistischen Politikers. Es beruhigt, dass die Mehrheit der jungen Erwachsenen ein gesundes Maß an Widerstandskraft gegenüber dem Wunsch nach Macht und der Kontrolle über Menschenmassen zeigt. Doch auch ein Einzelner, der der Versuchung erliegt, könnte möglicherweise Schlimmes anrichten. Deutschlandpremiere