Das Kind ist krank, todkrank: Die Operation im fernen Berlin soll fast 30.000 Euro kosten. Doch woher sollen Mladen, Bauleiter in Belgrad, und seine Frau das Geld nehmen? Freunde und Verwandte können oder wollen ihnen nichts leihen. Aber die Anzeige in der Zeitung hat Erfolg: Ein Mann meldet sich und bietet Mladen ein Geschäft an: Er bekommt die Summe, wenn er einen „Feind des Volkes“ dafür umbringt... Mladen lehnt ab. Doch dem Kind geht es immer schlechter – und der verzweifelte Vater denkt um. Nur seine Frau darf davon nichts erfahren. Das ist der Anfang vom Ende der Familie: Der Mann ist in der Falle. Jeder Schritt, den er nun tut, bringt ihn dem Abgrund näher. Er erkennt dies genau und ist trotzdem nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun, bis er den Teufelskreis schließlich doch durchbricht, um einen hohen Preis. KLOPKA ist das Psychogramm einer Gesellschaft, in der Mord als Mittel, seine Probleme zu lösen, etwas näher zu liegen scheint als anderswo. Doch richtet der Film den Fokus nicht auf Krieg und Gewalt, sondern nach innen, auf die Beschädigungen in der Seele des Einzelnen. Das geschieht ohne jedes Pathos, in klaren Farben, fast kühlen Einstellungen und einem ruhigen Erzählduktus. Der Zustand Serbiens acht Jahre nach den Bomben auf Belgrad wird so sichtbar wie das Innere eines Körpers auf dem Seziertisch: die Bauarbeiter, die auf die Übernahme ihrer Firma hoffen müssen, die Kriegsgewinnler, die sich einzurichten wussten und mit ihren großrädrigen Statussymbolen über die Löcher im Kopfsteinpflaster preschen, und die sich zwischen Armut und Neureichtum auflösende Mittelschicht – ein Vakuum im Zentrum des Staates.
Das Kind ist krank, todkrank: Die Operation im fernen Berlin soll fast 30.000 Euro kosten. Doch woher sollen Mladen, Bauleiter in Belgrad, und seine Frau das Geld nehmen? Freunde und Verwandte können oder wollen ihnen nichts leihen. Aber die Anzeige in der Zeitung hat Erfolg: Ein Mann meldet sich und bietet Mladen ein Geschäft an: Er bekommt die Summe, wenn er einen „Feind des Volkes“ dafür umbringt... Mladen lehnt ab. Doch dem Kind geht es immer schlechter – und der verzweifelte Vater denkt um. Nur seine Frau darf davon nichts erfahren. Das ist der Anfang vom Ende der Familie: Der Mann ist in der Falle. Jeder Schritt, den er nun tut, bringt ihn dem Abgrund näher. Er erkennt dies genau und ist trotzdem nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun, bis er den Teufelskreis schließlich doch durchbricht, um einen hohen Preis. KLOPKA ist das Psychogramm einer Gesellschaft, in der Mord als Mittel, seine Probleme zu lösen, etwas näher zu liegen scheint als anderswo. Doch richtet der Film den Fokus nicht auf Krieg und Gewalt, sondern nach innen, auf die Beschädigungen in der Seele des Einzelnen. Das geschieht ohne jedes Pathos, in klaren Farben, fast kühlen Einstellungen und einem ruhigen Erzählduktus. Der Zustand Serbiens acht Jahre nach den Bomben auf Belgrad wird so sichtbar wie das Innere eines Körpers auf dem Seziertisch: die Bauarbeiter, die auf die Übernahme ihrer Firma hoffen müssen, die Kriegsgewinnler, die sich einzurichten wussten und mit ihren großrädrigen Statussymbolen über die Löcher im Kopfsteinpflaster preschen, und die sich zwischen Armut und Neureichtum auflösende Mittelschicht – ein Vakuum im Zentrum des Staates.