Ein entführtes Flugzeug landet auf dem Rigaer Flughafen, ein Bauer entgeht einem vermeintlichen Mordanschlag und ein Kriminalbeamter dem Flammentod, die Teilnehmer eines Fahrradrennens geraten unter Dopingverdacht, ein Biathlet wird zum Scharfschützen und ein höchst fragwürdiges Songfestival endet im Chaos. Laila Pakalniņas Film ĶĪLNIEKS ist eine temporeiche Dekonstruktion des Thriller-Genres, in der sich ein bizarres Ereignis an das andere anschließt und letztlich alles mit allem zusammenhängt. Meisterhaft spielt die Regisseurin dabei mit den Erwartungen des Zuschauers, indem sie Nebensächlichkeiten mit Bedeutung auflädt und Spannung erzeugt, die ins Leere läuft, während zwischen all dem der alltägliche Wahnsinn der Menschheit hervorblitzt. Auch handwerklich geht Pakalniņa mit einer furiosen Kameraführung, langen, unkonventionellen Einstellungen und einer stark betonten Montage eigene Wege, durch die sie die sich immer mehr verstrickenden Handlungsstränge gekonnt miteinander verbindet. Seelenruhig sitzen der Kidnapper und seine siebenjährige Geisel im Bauch des belagerten Flugzeugs, denken sich Forderungen
aus und essen Schokolade, während die Menschen draußen rastlos undverwirrt ihren Tätigkeiten nachgehen und zur Lösung der Geiselkrise auf lettische Art schließlich die Nationalheiligtümer Songfestival und Biathlon zweckentfremden. Die „Wirklichkeit“ wird einer aufbereiteten Fernsehwelt
gegenübergestellt, die die Absurdität der Ereignisse durch ihre unkritische Ernsthaftigkeit erst recht hervorhebt. In den fulminanten Showdown werden sämtliche Protagonisten miteinbezogen, und endlich verfliegt auch der letzte mühsam aufrechterhaltene Anschein von Zivilisation. Das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Deutschlandpremiere.
Ein entführtes Flugzeug landet auf dem Rigaer Flughafen, ein Bauer entgeht einem vermeintlichen Mordanschlag und ein Kriminalbeamter dem Flammentod, die Teilnehmer eines Fahrradrennens geraten unter Dopingverdacht, ein Biathlet wird zum Scharfschützen und ein höchst fragwürdiges Songfestival endet im Chaos. Laila Pakalniņas Film ĶĪLNIEKS ist eine temporeiche Dekonstruktion des Thriller-Genres, in der sich ein bizarres Ereignis an das andere anschließt und letztlich alles mit allem zusammenhängt. Meisterhaft spielt die Regisseurin dabei mit den Erwartungen des Zuschauers, indem sie Nebensächlichkeiten mit Bedeutung auflädt und Spannung erzeugt, die ins Leere läuft, während zwischen all dem der alltägliche Wahnsinn der Menschheit hervorblitzt. Auch handwerklich geht Pakalniņa mit einer furiosen Kameraführung, langen, unkonventionellen Einstellungen und einer stark betonten Montage eigene Wege, durch die sie die sich immer mehr verstrickenden Handlungsstränge gekonnt miteinander verbindet. Seelenruhig sitzen der Kidnapper und seine siebenjährige Geisel im Bauch des belagerten Flugzeugs, denken sich Forderungen
aus und essen Schokolade, während die Menschen draußen rastlos undverwirrt ihren Tätigkeiten nachgehen und zur Lösung der Geiselkrise auf lettische Art schließlich die Nationalheiligtümer Songfestival und Biathlon zweckentfremden. Die „Wirklichkeit“ wird einer aufbereiteten Fernsehwelt
gegenübergestellt, die die Absurdität der Ereignisse durch ihre unkritische Ernsthaftigkeit erst recht hervorhebt. In den fulminanten Showdown werden sämtliche Protagonisten miteinbezogen, und endlich verfliegt auch der letzte mühsam aufrechterhaltene Anschein von Zivilisation. Das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Deutschlandpremiere.