DIE LETZTEN

Ein Trailerpark mitten in der Einöde Lapplands. Dort wohnen Rupi, Sohn eines Sami-Rentierhalters, und seine Kollegen, die tagsüber unter Tage schuften, um sich abends im Pub zu besaufen. Der korrupte Inhaber der Mine, Kari, betreibt hier Raubbau an der Natur, aber auch an den menschlichen Beziehungen – immer wieder gerät er in Konflikt mit den Rentierthaltern und lässt trotz eines Unfalls die Minenarbeiten nicht stoppen. Zudem ist da noch Riita, die Frau von Rupis Freund, um deren Aufmerksamkeit alle drei Männer buhlen. Kari lässt in dieser Beziehung jedoch keine Kränkungen zu. Meisterhaft inszeniert Veiko Õunpuu hier einen rauen und ruppigen Western im Norden Finnlands, in dem es keine Helden mehr gibt. Vielmehr wird hier die machohaft egoistische Männlichkeit der finnischen Mehrheitsgesellschaft entlarvt und dekonstruiert – lediglich Rupi und Riita träumen von einem anderen Leben. Die extrem physische Kameraarbeit von Sten-Johan Lill ist dabei immer ganz nah an den abgehalfterten Protagonist:innen, um diesen in der nächsten Einstellung die Schönheit der Tundra gegenüberzustellen. Unterlegt mit einem einzigarten Score wird DIE LETZTEN zu einem eindringlichen Kinoerlebnis, das noch lange nachhallt.