Der Eiserne Vorhang ist längst gefallen – sollte man meinen. Doch dem ist nicht so, wie die Geschichte des Dorfes Szelmenc zeigt. Denn hier, 400 Kilometer östlich von Wien, stand bis vor wenigen Jahren ein unüberwindbarer Grenzzaun, der sich mitten durch das Dorf zog, mitten durch Familien, Freunde und Verwandte. Noch im April des Jahres 2004 sah sich der Kongress im fernen Washington veranlasst, über das Schicksal des Dorfes zu debattieren. Szelmenc hat im Laufe seiner Geschichte Bewohner vieler Nationalitäten beherbergt: Ungarn, Tschechen, Russen, Ukrainer. Zuletzt waren es Slowaken (in Groß-Szelmenc) und Ukrainer (in Klein-Szelmenc). Als die Grenze der Slowakei zur Außengrenze der EU wurde, war sie zuerst einmal dicht für alle auf der anderen Seite. Selbst die beiden Bürgermeister der zwei Ortsteile lernten sich erst bei der Anhörung in Washington kennen. Die Regisseure Zsuzsa Böszörményi und Kai Salminen beschreiben die schier unglaubliche Situation mit leisem Witz, etwa über die Haltung der EU: „Die Tür ist offen“, sagten sie in Brüssel, „aber da war keine Tür…“. Und die Einwohner tun ihren Teil dazu: Um sich Nachrichten zukommen zu lassen, so berichtet ein Mann, steckten sie Briefe unter die Flügel der Enten und schickten die Tiere über den Fluss auf die andere Seite. Doch der Film zeigt auch, wie die Bewohner unter den jeweils Herrschenden litten. Da gibt es die Bäuerin, der die Weinranken ausgerissen wurden, oder die lange Trennung von Verwandten, die erst überwunden wird, als sich die Ukraine entschließt, ein Zollgebäude zu errichten. So endet die absurdeste Epoche in der Geschichte des Dorfes Szelmenc schließlich doch noch versöhnlich – auch wenn der kleine Grenzverkehr nicht ohne Kosten und Formalitäten abgeht.
Der Eiserne Vorhang ist längst gefallen – sollte man meinen. Doch dem ist nicht so, wie die Geschichte des Dorfes Szelmenc zeigt. Denn hier, 400 Kilometer östlich von Wien, stand bis vor wenigen Jahren ein unüberwindbarer Grenzzaun, der sich mitten durch das Dorf zog, mitten durch Familien, Freunde und Verwandte. Noch im April des Jahres 2004 sah sich der Kongress im fernen Washington veranlasst, über das Schicksal des Dorfes zu debattieren. Szelmenc hat im Laufe seiner Geschichte Bewohner vieler Nationalitäten beherbergt: Ungarn, Tschechen, Russen, Ukrainer. Zuletzt waren es Slowaken (in Groß-Szelmenc) und Ukrainer (in Klein-Szelmenc). Als die Grenze der Slowakei zur Außengrenze der EU wurde, war sie zuerst einmal dicht für alle auf der anderen Seite. Selbst die beiden Bürgermeister der zwei Ortsteile lernten sich erst bei der Anhörung in Washington kennen. Die Regisseure Zsuzsa Böszörményi und Kai Salminen beschreiben die schier unglaubliche Situation mit leisem Witz, etwa über die Haltung der EU: „Die Tür ist offen“, sagten sie in Brüssel, „aber da war keine Tür…“. Und die Einwohner tun ihren Teil dazu: Um sich Nachrichten zukommen zu lassen, so berichtet ein Mann, steckten sie Briefe unter die Flügel der Enten und schickten die Tiere über den Fluss auf die andere Seite. Doch der Film zeigt auch, wie die Bewohner unter den jeweils Herrschenden litten. Da gibt es die Bäuerin, der die Weinranken ausgerissen wurden, oder die lange Trennung von Verwandten, die erst überwunden wird, als sich die Ukraine entschließt, ein Zollgebäude zu errichten. So endet die absurdeste Epoche in der Geschichte des Dorfes Szelmenc schließlich doch noch versöhnlich – auch wenn der kleine Grenzverkehr nicht ohne Kosten und Formalitäten abgeht.