Könnten Filme Gerüche verströmen, dieser würde das Kino mit atemberaubendem Gestank erfüllen. FRISS LEVEGŐ gelingt das scheinbar Unmögliche, Sinnesreize, die sich mit filmischen Mitteln eigentlich nicht fassen lassen, audiovisuell darzustellen. Dicke violette Vorhänge symbolisieren den Mief des öffentlichen WCs, den die Toilettenfrau Viola mit einer ausgeklügelten Mischung verschiedener Raumsprays zu übertünchen sucht, der aber dennoch an ihren immer roten Kleidern haften bleibt. So reißt ihre pubertierende Tochter Angéla alle Fenster auf, wenn die Mutter nach Hause kommt, die sich in der Badewanne die Haut schrubbt, bis sie die gleiche Farbe hat wie ihr Arbeitskittel. Die Siebzehnjährige verachtet ihre Mutter und träumt von einer Karriere als Modedesignerin, der sie einen Schritt näher kommt, als ihr die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb in Aussicht gestellt wird. Hinter ihrer verschlossenen Zimmertür entwirft sie Oberteile in hoffnungsvollem Grün, während Viola Kontaktanzeigen durchtelefoniert, um im letzten Moment stets einen Rückzieher zu machen. Dem demütigenden Verhalten ihrer Tochter und der Langeweile in der Toilette begegnet sie mit bizarren Putzritualen und einer Leidenschaft für kitschigen Zierrat. Erst ein gewaltsamer Zwischenfall kann die Sprachlosigkeit zwischen den beiden Frauen auflösen. FRISS LEVEGŐ porträtiert seine Hauptdarstellerinnen ruhig und distanziert, mit liebevollen Beobachtungen und feinem Humor. Abwechselnd streift er die parallel verlaufenden Handlungsstränge; wie ein Puzzle aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen setzt sich die Geschichte zusammen. Sorgfältig komponierte Bilder und der konsequente Einsatz von Farbe und Ton zeichnen Ágnes Kocsis’ Spielfilmdebüt aus. (fus) Deutschlandpremiere.
Könnten Filme Gerüche verströmen, dieser würde das Kino mit atemberaubendem Gestank erfüllen. FRISS LEVEGŐ gelingt das scheinbar Unmögliche, Sinnesreize, die sich mit filmischen Mitteln eigentlich nicht fassen lassen, audiovisuell darzustellen. Dicke violette Vorhänge symbolisieren den Mief des öffentlichen WCs, den die Toilettenfrau Viola mit einer ausgeklügelten Mischung verschiedener Raumsprays zu übertünchen sucht, der aber dennoch an ihren immer roten Kleidern haften bleibt. So reißt ihre pubertierende Tochter Angéla alle Fenster auf, wenn die Mutter nach Hause kommt, die sich in der Badewanne die Haut schrubbt, bis sie die gleiche Farbe hat wie ihr Arbeitskittel. Die Siebzehnjährige verachtet ihre Mutter und träumt von einer Karriere als Modedesignerin, der sie einen Schritt näher kommt, als ihr die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb in Aussicht gestellt wird. Hinter ihrer verschlossenen Zimmertür entwirft sie Oberteile in hoffnungsvollem Grün, während Viola Kontaktanzeigen durchtelefoniert, um im letzten Moment stets einen Rückzieher zu machen. Dem demütigenden Verhalten ihrer Tochter und der Langeweile in der Toilette begegnet sie mit bizarren Putzritualen und einer Leidenschaft für kitschigen Zierrat. Erst ein gewaltsamer Zwischenfall kann die Sprachlosigkeit zwischen den beiden Frauen auflösen. FRISS LEVEGŐ porträtiert seine Hauptdarstellerinnen ruhig und distanziert, mit liebevollen Beobachtungen und feinem Humor. Abwechselnd streift er die parallel verlaufenden Handlungsstränge; wie ein Puzzle aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen setzt sich die Geschichte zusammen. Sorgfältig komponierte Bilder und der konsequente Einsatz von Farbe und Ton zeichnen Ágnes Kocsis’ Spielfilmdebüt aus. (fus) Deutschlandpremiere.