Es ist das Jahr 1914, und während sich Gavrilo Princip auf die Reise macht, um bald als der Attentäter von Sarajevo in die Geschichte einzugehen, haben die beiden Brüder Andrej und Nikolaj nur eines im Sinn – dieses neue Spiel, das Engländer jetzt auch im zaristischen Russland bekannt machen: Fußball, in der Antike Harpastum genannt. Andrej studiert, Nikolaj arbeitet in einer Apotheke, ihr Vater, der sich einst um den Verstand gespielt hat, wird von seinem Bruder gepfl egt. Die Brüder aber vernachlässigen Familie und Freundinnen wegen des Fußballspiels. Andrej wird nicht nur von seiner älteren Geliebten Aniza, einer Serbin, die einen Salon für Literaten unterhält, als Egomane bezeichnet, er verhält sich auch so auf dem Spielfeld. Auf einer Wiese am Stadtrand wollen die Brüder einen eigenen Platz bauen. Auf Straßen und Feldern, bei jedem Wetter spielen sie nun, im Team mit dem dicklichen Tolstyj und dem kleinen Šust, mit den anderen jungen Männern der Stadt um Geld – letztlich mit Erfolg. Doch als sie die Summe für ihren Fußballplatz zusammenhaben, machen ihnen Gangster einen blutigen Strich durch die Rechnung, zerstören ihre Träume auf brutalste Weise. Jahre später, am Ende des Weltkriegs, treffen sie sich wieder auf ihrer Wiese – mit einem Fußball. Regisseur German stand 2004 mit POSLEDNIJ POEZD / DER LETZTE ZUG im Wettbewerb von goEast. Hier erweist er sich erneut als Vertreter eines lakonischen Ästhetizismus. Mit seiner konsequent in Sepiatönung gehaltenen Filmerzählung hat er das Porträt einer Jugend gezeichnet, die frei ist von Verantwortungsgefühl und politischer Haltung und den Vorabend der großen weltgeschichtlichen Umwälzungen in Russland nicht zur Kenntnis nimmt. Von der russischen Kinoakademie mit einem „Nika“ für die beste Regie ausgezeichnet.
Es ist das Jahr 1914, und während sich Gavrilo Princip auf die Reise macht, um bald als der Attentäter von Sarajevo in die Geschichte einzugehen, haben die beiden Brüder Andrej und Nikolaj nur eines im Sinn – dieses neue Spiel, das Engländer jetzt auch im zaristischen Russland bekannt machen: Fußball, in der Antike Harpastum genannt. Andrej studiert, Nikolaj arbeitet in einer Apotheke, ihr Vater, der sich einst um den Verstand gespielt hat, wird von seinem Bruder gepfl egt. Die Brüder aber vernachlässigen Familie und Freundinnen wegen des Fußballspiels. Andrej wird nicht nur von seiner älteren Geliebten Aniza, einer Serbin, die einen Salon für Literaten unterhält, als Egomane bezeichnet, er verhält sich auch so auf dem Spielfeld. Auf einer Wiese am Stadtrand wollen die Brüder einen eigenen Platz bauen. Auf Straßen und Feldern, bei jedem Wetter spielen sie nun, im Team mit dem dicklichen Tolstyj und dem kleinen Šust, mit den anderen jungen Männern der Stadt um Geld – letztlich mit Erfolg. Doch als sie die Summe für ihren Fußballplatz zusammenhaben, machen ihnen Gangster einen blutigen Strich durch die Rechnung, zerstören ihre Träume auf brutalste Weise. Jahre später, am Ende des Weltkriegs, treffen sie sich wieder auf ihrer Wiese – mit einem Fußball. Regisseur German stand 2004 mit POSLEDNIJ POEZD / DER LETZTE ZUG im Wettbewerb von goEast. Hier erweist er sich erneut als Vertreter eines lakonischen Ästhetizismus. Mit seiner konsequent in Sepiatönung gehaltenen Filmerzählung hat er das Porträt einer Jugend gezeichnet, die frei ist von Verantwortungsgefühl und politischer Haltung und den Vorabend der großen weltgeschichtlichen Umwälzungen in Russland nicht zur Kenntnis nimmt. Von der russischen Kinoakademie mit einem „Nika“ für die beste Regie ausgezeichnet.