GESCHICHTE DER WÄNDE ODER WIE EINE SIEDLUNG ENTSTEHT

Am Rande von Prag entsteht eine Neubausiedlung. Die Bauarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen, doch die meisten Wohnungen werden bereits bezogen. Mehr schlecht als recht beginnt sich der Alltag in den Provisorien einzurichten. Ein kleines Kind und ein alter Mann versuchen, sich im Chaos der Baustelle zu orientieren. Von nun an kreuzen sich beständig ihre Wege, auch jene der anderen Bewohner, und flechten ein nervöses Gespinst von Verständigung und Sprachlosigkeit. Nachdem die Regisseurin mehrere Jahre mit Berufsverbot belegt war, versuchte sie nun, zu einer Sprache zu finden, die ihren innovativen Anspruch nicht verleugnete und dennoch die Zensur passieren konnte. Da auch in der ČSSR eine skeptische Perspektive auf den „sozialistischen Wohnungsbau“ tabu war, weckte der Film dennoch das Misstrauen der Zensoren, die ihn auf Eis legten.