ICH KOMME AUS TITOV VELES

Drei Schwestern leben zusammen in einem Haus in Mazedonien. Die Mutter hat die Familie verlassen und der Vater ist kurze Zeit später gestorben, seitdem sind Afrodita, Sapho und Slavica auf sich allein gestellt. In ihrer Heimatstadt Veles, von den meisten Bewohnern immer noch Titov Veles genannt, sucht jede für sich nach Wegen, dem scheinbar vorbestimmten Schicksal zu entkommen und die eigenen Vorstellungen von einem glücklichen Leben zu verwirklichen. Slavica, die Älteste, kämpft gegen ihre Methadonsucht und sucht verzweifelt nach einem Ehemann. Auch die ambitionierte Sapho will ihr Leben ändern, weg von den Schwestern und vor allem weg aus der Perspektivlosigkeit der mazedonischen Heimat. Um an ein Visum zu gelangen, ist ihr bei der Umwerbung einfl ussreicher Männer jedes Mittel recht. Afrodita spricht seit dem Tod des Vaters in ihrem fünften Lebensjahr kein Wort mehr. Mit 27 Jahren ist sie immer noch Jungfrau, wünscht sich aber nichts sehnlicher als ein Kind und die große Liebe. Mit eindrucksvollen Bildern und viel Geduld lässt der Film das Publikum an den emotionalen Beziehungen zwischen den Schwestern teilhaben und wirft dabei auch einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Zustände in Mazedonien. Der Zuschauer begleitet die schweigende Afrodita und erlebt neben Enttäuschungen und zerbrechenden Hoffnungen auch die seltenen Glücksmomente, in denen es gelingt, die Realität in tröstliche Traumvorstellungen zu hüllen.