Andrzej Wajdas Oscar-nominierter Spielfilm beginnt mit einer Fluchtszene. Polnische Zivilisten fliehen vor den deutschen Invasionstruppen in Richtung Osten. Auf einer Brücke stoßen sie auf Landsleute, die vor den sowjetischen Truppen in die entgegengesetzte Richtung flüchten. Polen hat seine Souveränität verloren, das Land wird zwischen den beiden Diktaturen aufgeteilt. So ist von Anfang an klar, dass es in Wajdas Film um mehr geht als um die Morde in Katyn, auf die im Titel angespielt wird. Die historischen Fakten dieses Massakers sind bekannt: Kurz nach dem Einmarsch erst deutscher und dann sowjetischer Truppen nach Polen im Herbst 1939 wurden mehr als 20.000 polnische Offiziere von den Sowjets in Gefangenschaft genommen und später von Angehörigen des sowjetischen Geheimdiensts in den Wäldern nahe des Dorfes Katyn erschossen – unter ihnen auch Andrzej Wajdas Vater. Der Film zeigt die gefangenen und später ermordeten Soldaten, und auch das Schicksal einiger Familien, die Ehemänner, Väter oder Söhne verloren. Aber KATYŃ erzählt eben nicht nur von den Exekutionen selbst. Der Film ruft auch Zeiten ins Gedächtnis, in denen die Existenz Polens bedroht war, oder Polen das Recht auf seine eigene Geschichte verweigert wurde. Denn Wajda behandelt auch den Umgang mit der Tat nach Ende des Krieges. Jahrzehntelang schob die UdSSR das Verbrechen auf deutsche Truppen, Zweifel an der sowjetischen Darstellung durften im offiziell befreundeten Polen nicht geäußert werden.
Wajda zeigt die Erschießungen mit schonungsloser Härte und verurteilt kompromisslos alle, die sich nach dem Krieg mit den Tätern und den neuen Machtverhältnissen in Polen arrangierten. KATYŃ ist eine zornige Erinnerung an die gezielte Vernichtung der polnischen Intelligenz und ein eindringlicher Appell für ein freies und unabhängiges Polen.
Andrzej Wajdas Oscar-nominierter Spielfilm beginnt mit einer Fluchtszene. Polnische Zivilisten fliehen vor den deutschen Invasionstruppen in Richtung Osten. Auf einer Brücke stoßen sie auf Landsleute, die vor den sowjetischen Truppen in die entgegengesetzte Richtung flüchten. Polen hat seine Souveränität verloren, das Land wird zwischen den beiden Diktaturen aufgeteilt. So ist von Anfang an klar, dass es in Wajdas Film um mehr geht als um die Morde in Katyn, auf die im Titel angespielt wird. Die historischen Fakten dieses Massakers sind bekannt: Kurz nach dem Einmarsch erst deutscher und dann sowjetischer Truppen nach Polen im Herbst 1939 wurden mehr als 20.000 polnische Offiziere von den Sowjets in Gefangenschaft genommen und später von Angehörigen des sowjetischen Geheimdiensts in den Wäldern nahe des Dorfes Katyn erschossen – unter ihnen auch Andrzej Wajdas Vater. Der Film zeigt die gefangenen und später ermordeten Soldaten, und auch das Schicksal einiger Familien, die Ehemänner, Väter oder Söhne verloren. Aber KATYŃ erzählt eben nicht nur von den Exekutionen selbst. Der Film ruft auch Zeiten ins Gedächtnis, in denen die Existenz Polens bedroht war, oder Polen das Recht auf seine eigene Geschichte verweigert wurde. Denn Wajda behandelt auch den Umgang mit der Tat nach Ende des Krieges. Jahrzehntelang schob die UdSSR das Verbrechen auf deutsche Truppen, Zweifel an der sowjetischen Darstellung durften im offiziell befreundeten Polen nicht geäußert werden.
Wajda zeigt die Erschießungen mit schonungsloser Härte und verurteilt kompromisslos alle, die sich nach dem Krieg mit den Tätern und den neuen Machtverhältnissen in Polen arrangierten. KATYŃ ist eine zornige Erinnerung an die gezielte Vernichtung der polnischen Intelligenz und ein eindringlicher Appell für ein freies und unabhängiges Polen.