KENEDI KEHRT HEIM

Wettbewerb

Flughafen Belgrad, Herbst 2002: Kenedi trifft dort täglich Menschen, die wie er aus Deutschland abgeschoben wurden. Der junge Mann, der sich als Taxifahrer durchschlägt und in seinem Wagen übernachtet, wird in diesem semidokumentarischen Film zum Mittler zwischen dem Filmteam und den Abgeschobenen, die den Schock ihrer erzwungenen Rückkehr noch kaum verdaut haben. Sie sind, nach zehn Jahren Aufenthalt und Duldung in Deutschland, von der Polizei mitten in der Nacht aus ihrem gewohnten Berufs- und Schulalltag gerissen worden und haben alles verloren. Bei der Ankunft im ehemaligen Jugoslawien stehen sie wie einst bei der Emigration nach Deutschland vor dem Nichts. Wie Kenedi gehören sie meist zur Roma-Minderheit und suchen nun mit seiner Hilfe nach ihren Verwandten und ihren Häusern, die oft im Krieg zerstört wurden oder von anderen besetzt sind. Besonders die Kinder, die nur Deutsch sprechen und kein Serbisch verstehen, fühlen sich fremd in der alten neuen Heimat; schwäbelnde Teenager, die in armseligen Baracken leben und kein Geld für den Schulbesuch haben, lassen über die Kamera Grüße an ihre deutschen Schulkameraden ausrichten. Auch Johnny, dessen Familie vor ihm abgeschoben wurde, fährt mit Kenedi über die Dörfer, um seine Eltern zu suchen. Bei einem Besuch im Belgrader Goethe-Institut wird ihm wenig Hoffnung auf eine Rückkehr nach Deutschland gemacht. Ein ungewohnter Blick von „draußen“, von jenseits der EU-Grenzen auf alltägliche Flüchtlingsschicksale in Europa und auf die konkreten Auswirkungen politischer Verfügungen und bürokratischer Vorgänge.
Kenedi se vraća kući / Kenedi goes back home
SCG 2003 / 74 min
Regie: Želimir Žilnik
  • Drehbuch: Želimir Žilnik
  • Kamera: Miodrag Milošević
  • Schnitt: Marko Cvejić
  • Produktionsfirma: Terra Film - Novi Sad
  • Rechte: Terra Film - Novi Sad
Flughafen Belgrad, Herbst 2002: Kenedi trifft dort täglich Menschen, die wie er aus Deutschland abgeschoben wurden. Der junge Mann, der sich als Taxifahrer durchschlägt und in seinem Wagen übernachtet, wird in diesem semidokumentarischen Film zum Mittler zwischen dem Filmteam und den Abgeschobenen, die den Schock ihrer erzwungenen Rückkehr noch kaum verdaut haben. Sie sind, nach zehn Jahren Aufenthalt und Duldung in Deutschland, von der Polizei mitten in der Nacht aus ihrem gewohnten Berufs- und Schulalltag gerissen worden und haben alles verloren. Bei der Ankunft im ehemaligen Jugoslawien stehen sie wie einst bei der Emigration nach Deutschland vor dem Nichts. Wie Kenedi gehören sie meist zur Roma-Minderheit und suchen nun mit seiner Hilfe nach ihren Verwandten und ihren Häusern, die oft im Krieg zerstört wurden oder von anderen besetzt sind. Besonders die Kinder, die nur Deutsch sprechen und kein Serbisch verstehen, fühlen sich fremd in der alten neuen Heimat; schwäbelnde Teenager, die in armseligen Baracken leben und kein Geld für den Schulbesuch haben, lassen über die Kamera Grüße an ihre deutschen Schulkameraden ausrichten. Auch Johnny, dessen Familie vor ihm abgeschoben wurde, fährt mit Kenedi über die Dörfer, um seine Eltern zu suchen. Bei einem Besuch im Belgrader Goethe-Institut wird ihm wenig Hoffnung auf eine Rückkehr nach Deutschland gemacht. Ein ungewohnter Blick von „draußen“, von jenseits der EU-Grenzen auf alltägliche Flüchtlingsschicksale in Europa und auf die konkreten Auswirkungen politischer Verfügungen und bürokratischer Vorgänge.
  • Drehbuch: Želimir Žilnik
  • Kamera: Miodrag Milošević
  • Schnitt: Marko Cvejić
  • Produktionsfirma: Terra Film - Novi Sad
  • Rechte: Terra Film - Novi Sad