„Nach dem Krieg um sechs im Kelch!“ Wer bei Tschechien und Militär zuerst an die bierselig unschuldige Sabotage des braven Soldaten Schwejk denkt, der wird in Adéla Komrzýs Film eines Besseren belehrt. Denn den TschechInnen scheint er zu fehlen, der Krieg. Jedenfalls kann man diesen Eindruck bekommen, wenn sich Kinder den Dritten Weltkrieg herbeisehnen, weil das doch die Zeitungen geschrieben haben, und Männer der „guten alten Zeit“ nachhängen, als alle noch zwei Jahre zur Armee mussten. Von verschiedenen Seiten beleuchtet der Film die Aufrüstung des kleinen Landes, das sich als Spielball der Großmächte fühlt und nun zu einer vermeintlichen militärischen Wehrhaftigkeit finden will. Während in der Kulturgeschichte subversive Figuren wie der brave Soldat Schwejk, der größte (und fiktive) Tscheche Jára Cimrman und Miloš Hrma, der in Liebe nach Fahrplan stolz von der Familientradition des Simulierens berichtet, zu Nationalhelden avanciert sind, gilt es den in KRIEGSKUNDE porträtierten Menschen in Schule und Freizeit, sich gegen unsichtbare aber überaus bedrohlich inszenierte Feinde zu „schützen“.
Mit großer Sorgfalt und Hartnäckigkeit und Archivmaterial liefert die junge Regisseurin das komplexe Bild eines soldatischen Geistes, der vor keiner Institution Halt macht. Das mag manchen wie eine Reise in vergangene Zeiten vorkommen, für andere scheint es die Erlösung, auch wenn letzte Zweifel bleiben.
„Nach dem Krieg um sechs im Kelch!“ Wer bei Tschechien und Militär zuerst an die bierselig unschuldige Sabotage des braven Soldaten Schwejk denkt, der wird in Adéla Komrzýs Film eines Besseren belehrt. Denn den TschechInnen scheint er zu fehlen, der Krieg. Jedenfalls kann man diesen Eindruck bekommen, wenn sich Kinder den Dritten Weltkrieg herbeisehnen, weil das doch die Zeitungen geschrieben haben, und Männer der „guten alten Zeit“ nachhängen, als alle noch zwei Jahre zur Armee mussten. Von verschiedenen Seiten beleuchtet der Film die Aufrüstung des kleinen Landes, das sich als Spielball der Großmächte fühlt und nun zu einer vermeintlichen militärischen Wehrhaftigkeit finden will. Während in der Kulturgeschichte subversive Figuren wie der brave Soldat Schwejk, der größte (und fiktive) Tscheche Jára Cimrman und Miloš Hrma, der in Liebe nach Fahrplan stolz von der Familientradition des Simulierens berichtet, zu Nationalhelden avanciert sind, gilt es den in KRIEGSKUNDE porträtierten Menschen in Schule und Freizeit, sich gegen unsichtbare aber überaus bedrohlich inszenierte Feinde zu „schützen“.
Mit großer Sorgfalt und Hartnäckigkeit und Archivmaterial liefert die junge Regisseurin das komplexe Bild eines soldatischen Geistes, der vor keiner Institution Halt macht. Das mag manchen wie eine Reise in vergangene Zeiten vorkommen, für andere scheint es die Erlösung, auch wenn letzte Zweifel bleiben.