LEBENSKüNSTLER
Wettbewerb
Der lakonisch distanzierte Dokumentarfilm porträtiert drei Männer und ihr Umfeld und erzählt dabei von den widersprüchlichen Mentalitäten im postkommunistischen Estland kurz vor dem EU-Beitritt. Peeter und Georg sind arbeitslose Geisteswissenschaftler, Arto ist ein junger, aufstrebender PR-Mann, der den Wahlkampf für einen neoliberalen Politiker managt. Peeter, ein Intellektueller in den besten Jahren, hat sich nach einer Karriere als Literaturkritiker für ein Leben als freischaffender Journalist entschieden, doch er kann von seinen Aufträgen nicht leben. „Die Literatur verschwindet“, klagt er zwischen seinen Besuchen in Zeitungen, wo ihm junge Redakteure gegenübersitzen. Anderen Möglichkeiten des Gelderwerbs steht er kritisch gegenüber; eine Stelle als Aushilfslehrer lehnt er schließlich ab. Nachdem eine satirische Oper floppt, in der er seine Lebenssituation verarbeitet hat, versinkt er in Selbstmitleid. Georg, der studierte Historiker, hat sich in unzähligen Aushilfsjobs versucht, pflegt inzwischen aber eine eher aristokratische Haltung gegenüber dem Problem des Gelderwerbs und philosophiert darüber, ob Arbeit Sklaverei ist oder ob sie frei macht. Sein gepflegtes Nichtstun bezeichnet er nicht als Faulheit, sondern als Ekel vor den Anforderungen einer durchkommerzialisierten Welt. Arto dagegen, der umtriebige Jungmanager, stählt sich im Fitnessstudio unablässig für den Kampf ums Dasein. Ironische Höhepunkte des Films sind die Bewerbungsgespräche von Peeter und Georg, in denen sie ihre Motivationen und Ziele darlegen sollen und mit geistreichen nihilistischen Sentenzen antworten.
Der lakonisch distanzierte Dokumentarfilm porträtiert drei Männer und ihr Umfeld und erzählt dabei von den widersprüchlichen Mentalitäten im postkommunistischen Estland kurz vor dem EU-Beitritt. Peeter und Georg sind arbeitslose Geisteswissenschaftler, Arto ist ein junger, aufstrebender PR-Mann, der den Wahlkampf für einen neoliberalen Politiker managt. Peeter, ein Intellektueller in den besten Jahren, hat sich nach einer Karriere als Literaturkritiker für ein Leben als freischaffender Journalist entschieden, doch er kann von seinen Aufträgen nicht leben. „Die Literatur verschwindet“, klagt er zwischen seinen Besuchen in Zeitungen, wo ihm junge Redakteure gegenübersitzen. Anderen Möglichkeiten des Gelderwerbs steht er kritisch gegenüber; eine Stelle als Aushilfslehrer lehnt er schließlich ab. Nachdem eine satirische Oper floppt, in der er seine Lebenssituation verarbeitet hat, versinkt er in Selbstmitleid. Georg, der studierte Historiker, hat sich in unzähligen Aushilfsjobs versucht, pflegt inzwischen aber eine eher aristokratische Haltung gegenüber dem Problem des Gelderwerbs und philosophiert darüber, ob Arbeit Sklaverei ist oder ob sie frei macht. Sein gepflegtes Nichtstun bezeichnet er nicht als Faulheit, sondern als Ekel vor den Anforderungen einer durchkommerzialisierten Welt. Arto dagegen, der umtriebige Jungmanager, stählt sich im Fitnessstudio unablässig für den Kampf ums Dasein. Ironische Höhepunkte des Films sind die Bewerbungsgespräche von Peeter und Georg, in denen sie ihre Motivationen und Ziele darlegen sollen und mit geistreichen nihilistischen Sentenzen antworten.