Ein Morgen in Neu-Belgrad. Grau, kalt. Am Ende dieses Tages wird einiges zu Bruch gegangen sein: ein Kiosk, ein Auto, eine Blumenvase, ein paar Herzen. Die bevorstehende Eröffnung eines großen Supermarktes im Viertel macht dem väterlichen Bandenchef Milutin Sorgen. Er weiß, dass seine Haupteinnahmequelle – Schutzgelder, die er bei den örtlichen Geschäftsleuten eintreibt – bedroht ist. Und weil diese Erkenntnis nicht die einzige ist, die ihn bedrückt, verfällt er in tiefe Schwermut. Schwermütig ist auch seine jugendliche Tochter Ivana, die vom Nachbarn Stanislaw regelmäßig mit viel Überredungskunst von der Dachkante gerettet wird. Als treuer Erfüllungsgehilfe ihres Vaters schreckt der junge Mann trotzdem nicht vor drastischen Mitteln zurück, wenn jemand zwischen die Fronten der beiden verfeindeten Schutzgeldbanden gerät. Stanislaws Herz aber schlägt mit kindlicher Verehrung nur für eine Frau: Anica, früher seine Nachhilfelehrerin und jetzt die Geliebte Milutins. Diese ahnt nichts, ist einsam und unglücklich und hat darum im Stillen beschlossen, fortzugehen, um ein neues Leben zu beginnen. Ihre heimlichen Abschiedsbesuche bei Freunden und Angehörigen durchtränken den längst in Auflösung begriffenen Mikrokosmos des Wohnblocks mit melancholischer Endzeitstimmung. In dieser frostigen Kulisse kommen sich Anica und Stanislaw behutsam näher – wohl wissend, dass es für ihre Liebe bereits zu spät ist. Regisseur Stefan Arsenijević gewann 2003 in Berlin einen Goldenen Bären für seinen Kurzfilm (A)TORZIJA. In seinem ersten Langfilm zeigt er in leisen Bildern die Tragödie einer Handvoll Menschen, die er liebevoll durch eine rauhe Geschichte begleitet.
LJUBAV I DRUGI ZLOČINI / LOVE AND OTHER CRIMES
SRB, DEU, AUT, SVN 2008 / 106 min
Regie: Stefan Arsenijević
Drehbuch: Stefan Arsenijević,Bojan Vuletić,Srđan Koljević
Ein Morgen in Neu-Belgrad. Grau, kalt. Am Ende dieses Tages wird einiges zu Bruch gegangen sein: ein Kiosk, ein Auto, eine Blumenvase, ein paar Herzen. Die bevorstehende Eröffnung eines großen Supermarktes im Viertel macht dem väterlichen Bandenchef Milutin Sorgen. Er weiß, dass seine Haupteinnahmequelle – Schutzgelder, die er bei den örtlichen Geschäftsleuten eintreibt – bedroht ist. Und weil diese Erkenntnis nicht die einzige ist, die ihn bedrückt, verfällt er in tiefe Schwermut. Schwermütig ist auch seine jugendliche Tochter Ivana, die vom Nachbarn Stanislaw regelmäßig mit viel Überredungskunst von der Dachkante gerettet wird. Als treuer Erfüllungsgehilfe ihres Vaters schreckt der junge Mann trotzdem nicht vor drastischen Mitteln zurück, wenn jemand zwischen die Fronten der beiden verfeindeten Schutzgeldbanden gerät. Stanislaws Herz aber schlägt mit kindlicher Verehrung nur für eine Frau: Anica, früher seine Nachhilfelehrerin und jetzt die Geliebte Milutins. Diese ahnt nichts, ist einsam und unglücklich und hat darum im Stillen beschlossen, fortzugehen, um ein neues Leben zu beginnen. Ihre heimlichen Abschiedsbesuche bei Freunden und Angehörigen durchtränken den längst in Auflösung begriffenen Mikrokosmos des Wohnblocks mit melancholischer Endzeitstimmung. In dieser frostigen Kulisse kommen sich Anica und Stanislaw behutsam näher – wohl wissend, dass es für ihre Liebe bereits zu spät ist. Regisseur Stefan Arsenijević gewann 2003 in Berlin einen Goldenen Bären für seinen Kurzfilm (A)TORZIJA. In seinem ersten Langfilm zeigt er in leisen Bildern die Tragödie einer Handvoll Menschen, die er liebevoll durch eine rauhe Geschichte begleitet.
Drehbuch: Stefan Arsenijević,Bojan Vuletić,Srđan Koljević