Im Spätherbst 1917 tritt der junge Arzt Poljakov seine erste Stelle an. Strahlt der Himmel zunächst noch blau, ist die Luft noch klirrend vor erfrischender Kälte und die Revolution droht überall, nur nicht hier im Niemandsland. Trotz Idealismus zeigen sich bereits in der ersten Nacht Poljakovs Grenzen, als ein Patient unter seinen Händen stirbt. Zunächst ist es nur eine Vorsichtsmaßnahme, dass er sich eine Injektion Morphium geben lässt. Doch der weiße Stoff zeigt sich bald als sein verlässlicher Partner, um den Stress, das private Scheitern und auch die ihn umgebende Enge zu bewältigen. Die Liebe zu einer Krankenschwester ist da schon längst kein Anker mehr, wenn Poljakov, durchfurcht von Selbstzweifeln und klaustrophobischer Enge, mitten in der verschneiten Landschaft auf eine Erlösung wartet. Balabanov zeichnet konsequent den reinen Untergang einer brillanten Persönlichkeit. Ausgehend von Michail Bulgakovs autobiografischen „Aufzeichnungen eines jungen Arztes“ (1925) gibt er im Gegensatz zu Bulgakovs positiver Weltsicht dem Schluss eine natürlicher erscheinende Wende, ohne die Geschichte in Erklärungen oder Entschuldigungen abweichen zu lassen. Balabanovs Arzt sucht schon längst keine Kraft und keine Gründe mehr, sich aus gegebenen Lebensumständen und sozialen Vernetzungen zu befreien. Der Drehbuchautor Sergej Bodrov, Jr. zeichnet hier Passivität als natürliches Lebensmuster. Der Weg wird als Bestimmung akzeptiert, ebenso wie der damit verbundene Untergang. Ein historischer Stoff in meisterlicher Schauspiel- und Lichtführung, gebrochen in einzelne Kapitel, manifestiert die Behauptung, dass niemals die Umgebung für den Einzelnen und dessen Entscheidungen verantwortlich zu machen ist. Der Mensch ist frei, nur niemals befreit von sich selbst.
Im Spätherbst 1917 tritt der junge Arzt Poljakov seine erste Stelle an. Strahlt der Himmel zunächst noch blau, ist die Luft noch klirrend vor erfrischender Kälte und die Revolution droht überall, nur nicht hier im Niemandsland. Trotz Idealismus zeigen sich bereits in der ersten Nacht Poljakovs Grenzen, als ein Patient unter seinen Händen stirbt. Zunächst ist es nur eine Vorsichtsmaßnahme, dass er sich eine Injektion Morphium geben lässt. Doch der weiße Stoff zeigt sich bald als sein verlässlicher Partner, um den Stress, das private Scheitern und auch die ihn umgebende Enge zu bewältigen. Die Liebe zu einer Krankenschwester ist da schon längst kein Anker mehr, wenn Poljakov, durchfurcht von Selbstzweifeln und klaustrophobischer Enge, mitten in der verschneiten Landschaft auf eine Erlösung wartet. Balabanov zeichnet konsequent den reinen Untergang einer brillanten Persönlichkeit. Ausgehend von Michail Bulgakovs autobiografischen „Aufzeichnungen eines jungen Arztes“ (1925) gibt er im Gegensatz zu Bulgakovs positiver Weltsicht dem Schluss eine natürlicher erscheinende Wende, ohne die Geschichte in Erklärungen oder Entschuldigungen abweichen zu lassen. Balabanovs Arzt sucht schon längst keine Kraft und keine Gründe mehr, sich aus gegebenen Lebensumständen und sozialen Vernetzungen zu befreien. Der Drehbuchautor Sergej Bodrov, Jr. zeichnet hier Passivität als natürliches Lebensmuster. Der Weg wird als Bestimmung akzeptiert, ebenso wie der damit verbundene Untergang. Ein historischer Stoff in meisterlicher Schauspiel- und Lichtführung, gebrochen in einzelne Kapitel, manifestiert die Behauptung, dass niemals die Umgebung für den Einzelnen und dessen Entscheidungen verantwortlich zu machen ist. Der Mensch ist frei, nur niemals befreit von sich selbst.