NIKI & FLO

Eine skurrile, gegen Ende tiefschwarze Tragikomödie über den Verfall der Werte innerhalb einer Bukarester Großfamilie. Bei der Beerdigungsfeier von Nikis geliebtem Sohn Mihai werden die Protagonisten vorgestellt: Niki, ein alter Oberst im Ruhestand, seine kränkelnde Frau Poucha, seine lebenshungrige Tochter Angela und ihr frisch vermählter Mann Eugen sowie die Eltern Eugens, die Modernismen gegenüber sehr aufgeschlossenen Mittvierziger Florian (Flo) und Doina. Während Niki noch sehr traditionellen Werten verhaftet ist – so trägt er z. B. bei Familien– feiern gerne seine Militäruniform, wird von Nachbarn noch immer mit „Herr Oberst“ angesprochen und lebt in einer an Erinnerungsstücken reichen Kleinwohnung –, ist Flo bekennender Vegetarier, hip gekleidet und an „modernen“ (aber aus den siebziger Jahren stammenden) politischen Theorien interessiert. Er pflegt seinen Renault, hat einen Computer und einen mit kulinarischen Leckereien gefüllten Kühlschrank. Trotz dieser ideologischen Unterschiede sieht man die beiden oft zusammen, obwohl Niki von dem zuweilen arroganten und besserwisserischen Flo ständig korrigiert und herumkommandiert wird. Schließlich ist es auch Flo, der Eugen und Angela, die noch bei Niki leben, dazu ermutigt, in die USA auszuwandern. Auf sich allein gestellt, verfällt Poucha zunehmend der Altersdemenz, und Niki verliert seinen letzten Halt, als mit dem Wegzug des jungen Paares auch noch „seine“ Familie auseinander bricht. Nachdem Flos Frau die beiden Alten am Geburtstag ihres Mannes im wahrsten Sinne des Wortes zu Comicfiguren degradiert, eskaliert am „Nationalen Tag der Armee“ der schon lange schwelende Konflikt.