DER SONNENSTAAT
Wettbewerb
Globalisierungsopfer allerorten: In der tschechischen Stadt Ostrava verlieren die slowakischen Arbeiter Karel, Vinco, Tomáš und Milan ihre Jobs, als ihre Fabrik an einen ausländischen Investor verkauft wird. Trotzig beschließen die vier, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, und ersteigern einen Transporter, um sich als Umzugsfirma selbständig zu machen. Doch die Umstände stehen dem Wunsch, auf ehrbare Weise zu leben, nach Kräften entgegen: Die meisten Aufträge, die unsere Helden an Land ziehen (oder sich ausdenken), sind eher fragwürdiger Natur und führen zu allerlei Komplikationen. Nicht minder aber machen den vier Kumpels ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu schaffen. Dem geschiedenen Milan entgleitet sein problembeladener Sohn; der unbeherrschte und jähzornige Tomáš treibt seine Frau immer weiter in die Enge; Frauenheld Vinco scheint in seinen alten Mustern gefangen zu bleiben; und der wunderbar verspielte Karel muss auf einmal alleine mit seinen drei kleinen Töchtern zurechtkommen. Mit gewohnt zartem, beiläufigem Humor entwickelt Martin Šulík in diesem an eine britische Sozialkomödie erinnernden Film die Geschichte ganz aus seinen Charakteren. Sie, die so individuell und plausibel gezeichnet und so famos gespielt sind wie stets bei diesem Schauspielerregisseur, betrachten wir mit hinreichender Distanz – und sind doch ganz bei ihnen. Auf das Bedürfnis dieser Männer, irgendwie mit sich selbst ins Reine zu kommen und zugleich würdevoll zu leben, antwortet kein utopischer Entwurf mehr; der Sonnenstaat ist nur noch ein fernes Urlaubsziel. Aber der von Šulík feinsinnig beobachtete Alltag enthält doch alle Potentiale für das kleine Glück, das ja vielleicht das wahre ist.
Globalisierungsopfer allerorten: In der tschechischen Stadt Ostrava verlieren die slowakischen Arbeiter Karel, Vinco, Tomáš und Milan ihre Jobs, als ihre Fabrik an einen ausländischen Investor verkauft wird. Trotzig beschließen die vier, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, und ersteigern einen Transporter, um sich als Umzugsfirma selbständig zu machen. Doch die Umstände stehen dem Wunsch, auf ehrbare Weise zu leben, nach Kräften entgegen: Die meisten Aufträge, die unsere Helden an Land ziehen (oder sich ausdenken), sind eher fragwürdiger Natur und führen zu allerlei Komplikationen. Nicht minder aber machen den vier Kumpels ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu schaffen. Dem geschiedenen Milan entgleitet sein problembeladener Sohn; der unbeherrschte und jähzornige Tomáš treibt seine Frau immer weiter in die Enge; Frauenheld Vinco scheint in seinen alten Mustern gefangen zu bleiben; und der wunderbar verspielte Karel muss auf einmal alleine mit seinen drei kleinen Töchtern zurechtkommen. Mit gewohnt zartem, beiläufigem Humor entwickelt Martin Šulík in diesem an eine britische Sozialkomödie erinnernden Film die Geschichte ganz aus seinen Charakteren. Sie, die so individuell und plausibel gezeichnet und so famos gespielt sind wie stets bei diesem Schauspielerregisseur, betrachten wir mit hinreichender Distanz – und sind doch ganz bei ihnen. Auf das Bedürfnis dieser Männer, irgendwie mit sich selbst ins Reine zu kommen und zugleich würdevoll zu leben, antwortet kein utopischer Entwurf mehr; der Sonnenstaat ist nur noch ein fernes Urlaubsziel. Aber der von Šulík feinsinnig beobachtete Alltag enthält doch alle Potentiale für das kleine Glück, das ja vielleicht das wahre ist.