DIE ENGEL WEINEN
Wettbewerb
In vielen ehemals kommunistischen Ländern, zumal solchen mit einem starken Einfluss der Kirche, ist das öffentliche Ausleben der Homosexualität noch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Über ein Jahr lang hat die Theaterautorin und Regisseurin Zuzana Piussi schwule Paare in Bratislava beobachtet, die sie erstaunlich nahe an sich herangelassen haben. In ihrer Dokumentation zeigt sie die Spannungen zwischen der individuellen Glückssuche und den Normen der Gesellschaft, aber auch die ganz alltäglichen Nöte der Liebe: Einer der Männer wird bei „Die Slowakei sucht den Superstar“ aussortiert. Ein Paar wird auf dem Amt mit der ganzen zwischen den Zeilen steckenden Herablassung derjenigen, die sich sexuell auf der ‚richtigen’ Seite wähnen, darüber belehrt, warum es kein Kind adoptieren kann. Ein Kirchendiener muss mit der Spannung zwischen Katholizismus und Homosexualität zurechtkommen. Immer sind wir dabei Zeugen einer Sehnsucht nach erfüllter Normalität, die der Film intim und taktvoll zugleich porträtiert. Wobei er indirekt die Frage aufwirft, ob nicht der Rückzugsraum der Zweisamkeit ein anderer ist, ob er nicht größeren emotionalen Belastungen ausgesetzt ist, wenn die Paar-Intimität gegen eine potentiell ablehnende Umwelt steht. Und so sehen wir in ANJELI PLAČÚ neben viel Zärtlichkeit auch die Verzweiflung eines Mannes, der sich im Liebeskummer voller Bitterkeit wünscht, ins heterosexuelle Lager zu wechseln. Doch die Tränen der Engel, von denen der Schmachtfetzen in der Stammkneipe kündet, bestimmen nicht den Grundton von Zuzana Piussis positivem, verhalten optimistischem Film.
In vielen ehemals kommunistischen Ländern, zumal solchen mit einem starken Einfluss der Kirche, ist das öffentliche Ausleben der Homosexualität noch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Über ein Jahr lang hat die Theaterautorin und Regisseurin Zuzana Piussi schwule Paare in Bratislava beobachtet, die sie erstaunlich nahe an sich herangelassen haben. In ihrer Dokumentation zeigt sie die Spannungen zwischen der individuellen Glückssuche und den Normen der Gesellschaft, aber auch die ganz alltäglichen Nöte der Liebe: Einer der Männer wird bei „Die Slowakei sucht den Superstar“ aussortiert. Ein Paar wird auf dem Amt mit der ganzen zwischen den Zeilen steckenden Herablassung derjenigen, die sich sexuell auf der ‚richtigen’ Seite wähnen, darüber belehrt, warum es kein Kind adoptieren kann. Ein Kirchendiener muss mit der Spannung zwischen Katholizismus und Homosexualität zurechtkommen. Immer sind wir dabei Zeugen einer Sehnsucht nach erfüllter Normalität, die der Film intim und taktvoll zugleich porträtiert. Wobei er indirekt die Frage aufwirft, ob nicht der Rückzugsraum der Zweisamkeit ein anderer ist, ob er nicht größeren emotionalen Belastungen ausgesetzt ist, wenn die Paar-Intimität gegen eine potentiell ablehnende Umwelt steht. Und so sehen wir in ANJELI PLAČÚ neben viel Zärtlichkeit auch die Verzweiflung eines Mannes, der sich im Liebeskummer voller Bitterkeit wünscht, ins heterosexuelle Lager zu wechseln. Doch die Tränen der Engel, von denen der Schmachtfetzen in der Stammkneipe kündet, bestimmen nicht den Grundton von Zuzana Piussis positivem, verhalten optimistischem Film.