In Radu Judes erstem Ausflug ins Dokumentarfilmgenre wagt der rumänische Regisseur ein Experiment: „Fragmente parelleler Leben“ , so der Untertitel des Films, dokumentieren die Zeit von 1937 bis 1946 in Rumänien. Projiziert werden eindrückliche, oft wunderschöne, detaillierte Porträts der einfachen ländlichen Bevölkerung, festgehalten von „Fotostudio Splendid“ im Südosten des Landes. Währenddessen sind die Tagebucheinträge des jüdischen Bukarester Arztes Emil Dorian zu hören, vorgetragen von Radu Jude selbst. Dazwischen lassen Radioausschnitte und nationalistische Lieder der Zeit den Antisemitismus, den Dorian am eigenen Leib und aus Zeugenberichten erfährt, erahnen. In der Verknüpfung dieser Elemente entsteht das Grauen, denn die Zuschauer*innen haben immer wieder Zeit, das Gehörte und Gesehene nachhallen zu lassen. Wenn zum Beispiel in der Kriegseuphorie auf einmal Familienporträts von Kindern bevölkert sind, die den „Römischen Gruß“ zeigen. Oder der Bildschirm während schlimmster Passagen schwarz bleibt.
- Drehbuch: Radu Jude
- Schnitt: Cătălin Cristuţiu
- Ton: Dana Bunescu
- Produktion: Ada Solomon
- Produktionsfirma: Hi Film Productions
- Co-Produktionsfirma: Fast Film
- Rechte: Taskovski Films, United Kingdom
In Radu Judes erstem Ausflug ins Dokumentarfilmgenre wagt der rumänische Regisseur ein Experiment: „Fragmente parelleler Leben“ , so der Untertitel des Films, dokumentieren die Zeit von 1937 bis 1946 in Rumänien. Projiziert werden eindrückliche, oft wunderschöne, detaillierte Porträts der einfachen ländlichen Bevölkerung, festgehalten von „Fotostudio Splendid“ im Südosten des Landes. Währenddessen sind die Tagebucheinträge des jüdischen Bukarester Arztes Emil Dorian zu hören, vorgetragen von Radu Jude selbst. Dazwischen lassen Radioausschnitte und nationalistische Lieder der Zeit den Antisemitismus, den Dorian am eigenen Leib und aus Zeugenberichten erfährt, erahnen. In der Verknüpfung dieser Elemente entsteht das Grauen, denn die Zuschauer*innen haben immer wieder Zeit, das Gehörte und Gesehene nachhallen zu lassen. Wenn zum Beispiel in der Kriegseuphorie auf einmal Familienporträts von Kindern bevölkert sind, die den „Römischen Gruß“ zeigen. Oder der Bildschirm während schlimmster Passagen schwarz bleibt.
- Drehbuch: Radu Jude
- Schnitt: Cătălin Cristuţiu
- Ton: Dana Bunescu
- Produktion: Ada Solomon
- Produktionsfirma: Hi Film Productions
- Co-Produktionsfirma: Fast Film
- Rechte: Taskovski Films, United Kingdom