WEIßE NäCHTE
Retrospektive
Recht frei nach Dostojevskijs Novelle erzählt der italienische Regisseur der Leidenschaften von der Sehnsucht Natalias, einer jungen Russin, die in Italien lebt. Sie wartet seit einem Jahr auf ihren fernen Geliebten, der Untermieter im Haus ihrer halbblinden Großmutter war. Am vereinbarten Tag des Treffens harrt sie vergebens aus. Dabei wird sie von einem anderen Mann beobachtet, dem Junggesellen Mario (Marcello Mastroianni), der sich mit ihr bekannt macht und sie tröstet (Maria Schell, in den fünfziger Jahren als russischer Typus gefragt, konnte hier ihre Fähigkeit zu Gefühlsaufwallungen voll ausspielen). Zunächst will sie Mario als Postillon d’Amour in Dienst nehmen, er aber zerreißt den Brief an den säumigen Liebhaber, denn er verliebt sich selbst in Natalia. Doch am Ende, in der letzten der „weißen Nächte“, erscheint Jean Marais, der verloren geglaubte Geliebte, wie ein schwarzer Engel. Visconti hat sich hier bereits vom Neorealismus entfernt.
Recht frei nach Dostojevskijs Novelle erzählt der italienische Regisseur der Leidenschaften von der Sehnsucht Natalias, einer jungen Russin, die in Italien lebt. Sie wartet seit einem Jahr auf ihren fernen Geliebten, der Untermieter im Haus ihrer halbblinden Großmutter war. Am vereinbarten Tag des Treffens harrt sie vergebens aus. Dabei wird sie von einem anderen Mann beobachtet, dem Junggesellen Mario (Marcello Mastroianni), der sich mit ihr bekannt macht und sie tröstet (Maria Schell, in den fünfziger Jahren als russischer Typus gefragt, konnte hier ihre Fähigkeit zu Gefühlsaufwallungen voll ausspielen). Zunächst will sie Mario als Postillon d’Amour in Dienst nehmen, er aber zerreißt den Brief an den säumigen Liebhaber, denn er verliebt sich selbst in Natalia. Doch am Ende, in der letzten der „weißen Nächte“, erscheint Jean Marais, der verloren geglaubte Geliebte, wie ein schwarzer Engel. Visconti hat sich hier bereits vom Neorealismus entfernt.