VIELLEICHT MORGEN

Ungemachte Betten, eine Uhr, die bei Großmutters Tod stehen blieb, ein vom Regal gerutschter Bücherstapel, ein Teller kalter Spaghetti, Unterwäsche über der Lehne eines Sessels, ungespültes Geschirr und ein Sektglas – Judit Eleks Film täte ein gründlicher Hausputz gut, so ein Filmkritiker damals, 1980. VIELLEICHT MORGEN war nach acht Jahren Zwangspause der erste Spielfilm der Regisseurin. Die zwei Hauptfiguren lieben sich, sind aber mit anderen Partnern verheiratet: eine alltägliche Geschichte. Elek diagnostiziert hier eine gemütliche, jedoch völlig unfähige Gesellschaft. Dieses Ungarn leidet an einer gehäuft auftretenden Unordnung im Privaten, die sich sowohl in der urbanen Mittelklasse als auch auf dem Land beobachten lässt.