WARTESAAL

Wettbewerb

Die Zeit ist flüssig. Sie füllt den Raum, in dem sich die sieben Protagonistinnen bewegen, in dem sie warten, auf etwas, auf jemanden, auf nichts. Darauf, dass das Leben beginnt, oder auf den Augenblick, zu dem man „verweile doch“ sagen möchte. Palo Korec' Film bewegt sich an der Grenze zwischen Dokumentarfilm und Fiktion. Er inszeniert seine Hauptfiguren in einem symbolisch aufgeladenen Setting, in dem sie um den titelgebenden Warteraum des Bratislaver Bahnhofs wie um ein Gravitationszentrum kreisen. Durch Ján Meliš' poetisches Kameraauge verwandelt sich ihr Warten in ein lustvolles Verschwenden von Zeit, eine trotzige Hingabe an den Augenblick, eine Verweigerungshaltung gegenüber den Anforderungen des Alltags. Mit einem beeindruckenden Gespür für Details und Momentaufnahmen schafft es der Film, seine lediglich skizzierten Figuren so sinnlich und präzise zu charakterisieren, dass wir glauben, ihre Lebensgeschichten zu kennen. In ihrer Passivität und ziellosen Sehnsucht verkörpern sie ein diffuses Gefühl von Verlust, das sich nicht lindern lässt.
ČAKÁREŇ / WAITING ROOM
SVK 2015 / 72 min
Regie: Palo Korec
  • Schnitt: Peter Kordač
  • Musik: Ľubica Malachovská Čekovská
  • Produktion: Ján Meliš
Die Zeit ist flüssig. Sie füllt den Raum, in dem sich die sieben Protagonistinnen bewegen, in dem sie warten, auf etwas, auf jemanden, auf nichts. Darauf, dass das Leben beginnt, oder auf den Augenblick, zu dem man „verweile doch“ sagen möchte. Palo Korec' Film bewegt sich an der Grenze zwischen Dokumentarfilm und Fiktion. Er inszeniert seine Hauptfiguren in einem symbolisch aufgeladenen Setting, in dem sie um den titelgebenden Warteraum des Bratislaver Bahnhofs wie um ein Gravitationszentrum kreisen. Durch Ján Meliš' poetisches Kameraauge verwandelt sich ihr Warten in ein lustvolles Verschwenden von Zeit, eine trotzige Hingabe an den Augenblick, eine Verweigerungshaltung gegenüber den Anforderungen des Alltags. Mit einem beeindruckenden Gespür für Details und Momentaufnahmen schafft es der Film, seine lediglich skizzierten Figuren so sinnlich und präzise zu charakterisieren, dass wir glauben, ihre Lebensgeschichten zu kennen. In ihrer Passivität und ziellosen Sehnsucht verkörpern sie ein diffuses Gefühl von Verlust, das sich nicht lindern lässt.
  • Schnitt: Peter Kordač
  • Musik: Ľubica Malachovská Čekovská
  • Produktion: Ján Meliš