WIEGENLIED

Ein pittoreskes Dorf in Masuren, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Hier ziehen die Makarewiczs auf einen alten Bauernhof – Opa, Vater, Mutter, vier Kinder, das fünfte ist bereits unterwegs. Doch einiges ist merkwürdig an dieser Familie, und warum verschwinden in der Gegend plötzlich so viele Menschen? Die Ermittlungen der örtlichen Polizei zeitigen statt Erkenntnissen nur größere Ratlosigkeit. Ein Fernsehteam wird ausgeschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Aber auch die Reporter verschwinden spurlos… Der polnische Komödienspezialist Juliusz Machulski gewährt in seiner schwungvollen und wendungsreichen Vampirgroteske bahnbrechende Einblicke in den Alltag der untoten Blutsauger. Sein Porträt einer jahrhundertealten Familie, die neben ihrer Leidenschaft für den Lebenssaft auch mit allzumenschlichen Alltagssorgen konfrontiert ist – etwa des Opas Zahnausfall! – bewegt sich elegant zwischen Schönheit und Schrecken, Spannung und Absurdität. Und ist doch zugleich eine bissige Satire auf das Leben in der polnischen Provinz, mit einer haarsträubenden politischen Volte am Ende des Reigens. Ganz nebenbei wird hier endlich die ganze furchtbare Wahrheit über vampirische Vorratshaltung von Nutzmenschen enthüllt.