goEast 2025: Vorstellung der Jurys // Pressefrühstück // Programm-Highlights: Symposium // Archivpräsentation // Amaro Kino: Roma Shorts // Jubiläumsprogramm MEET THE EAST // goEast Partys & Clubhouse

Wiesbaden/Frankfurt, 16. April 2025

Vorstellung der Jurys 

 

Die aus fünf Mitgliedern bestehende Internationale Jury vergibt insgesamt drei Preise: die Goldene Lilie für den Besten Film unter den 14 Wettbewerbsfilmen (10.000 Euro), den für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden (7.500 Euro) und den goEast Dokumentarfilmpreis (1.000 Euro). Als diesjährige Vorsitzende der internationalen goEast Wettbewerb Jury konnte goEast 2025 die vielfach preisgekrönte bosnische Regisseurin und Drehbuchautorin Jasmila Žbanić gewinnen. Ihr Spielfilmdebüt GRBAVICA über die Folgen sexualisierter Kriegsgewalt in Bosnien wurde 2006 mit dem Goldenen Bären der Berlinale und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet. Auch ihr zweiter Film ON THE PATH, der sich mit den Auswirkungen von religiösem Extremismus auf eine Beziehung befasst, lief im Berlinale-Wettbewerb. Mit QUO VADIS, AIDA?, der die Tragödie von Srebrenica aus der Perspektive einer Übersetzerin erzählt, wurde sie für den Oscar als bester internationaler Film nominiert und gewann den Europäischen Filmpreis. Žbanić arbeitet regelmäßig mit internationalen Koproduktionen und ist bekannt für ihre präzisen und bewegenden Darstellungen von Post-Konflikt-Gesellschaften. 2023 war sie bereits in Wiesbaden als Porträtgast.

Der in Kyjiw lebende Filmemacher und Schriftsteller Oleksiy Radynski verbindet in seinem Œuvre dokumentarische Formen mit politischem Kino, und wurde weltweit auf Festivals und in Ausstellungen gezeigt, darunter während der Berlinale, IFFR Rotterdam, Oberhausen, ICA London und der Taipei Biennale. Sein Film TSCHERNOBYL 22 über die Folgen des russischen Angriffs auf das Kernkraftwerk Tschernobyl wurde mit dem Großen Preis der Kurzfilmtage Oberhausen ausgezeichnet. Mit Künstlerin Hito Steyerl zusammen machte er 2024 die Installation “Leak. Das Ende der Pipeline”. Seine Essays und Artikel erschienen u.a. im e-flux journal, TAZ und in diversen Sammelbändern, wie das vom New Yorker Museum of Modern Art herausgegebene “Art and Theory of Post-1989 Central and Eastern Europe: A Critical Anthology (MoMA, 2018)”.

Ola Staszel leitet seit 2014 das Neiße Filmfestival im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien und ist Sprecherin des sorbisch-deutschen Filmnetzwerks Łužycafilm. Sie studierte Filmwissenschaften, Polnische Philologie und Europastudien an den Universitäten Wrocław und Aachen. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Sie gründete und leitete das Festival des mobilen Kinos „The Rolling Movies”,  entlang der deutsch-polnischen Grenze.

Der französische Produzent Louis Beaudemont lebt in Paris und Kyjiw und arbeitet hauptsächlich mit Regisseur:innen aus Osteuropa zusammen. Er ist auf experimentelle und dokumentarische Formate spezialisiert.  Gemeinsam mit Nicolai Iarochenko gründete er 2019 die Produktionsfirma LES STEPPES. Ihre Filme wurden u.a. bei DOK Leipzig, der Berlinale, IFFR Rotterdam und Cinéma du Réel gezeigt. 2022 war der von Louis Beaudemont produzierte experimentelle Dokumentarfilm MARA (Belarus, Frankreich, Regie: Sasha Kulak) im Wettbewerb von goEast vertreten.

Dana Iskakova ist eine Künstlerin und Kulturschaffende aus Almaty, Kasachstan, die derzeit in Basel lebt. Im Jahr 2024 war sie als Teil des Forschungskollektivs DAVRA Stipendiatin des Living Archive Programms am Arsenal – Institut für Film- und Videokunst, wo sie das zentralasiatische Filmerbe erforschte und den Film WHOSE VOICE IS THIS? drehte. 2023 rief sie in Zusammenarbeit mit dem MATA-Kollektiv If ins Leben, ein Magazin für fiktionale zeitgenössische Kunst.

 

Der internationale Verband der Filmkritik FIPRESCI feiert 2025 sein 100. Jubiläum und wird mit einer Masterclass mit der Filmkritikerin, Redakteurin und Festivalleiterin Dunja Bialas, mit einem Gespräch mit goEast-Gründerin und ehemaliger Direktorin des DFF, Claudia Dillmann, und natürlich mit einer dreiköpfigen Jury in Wiesbaden repräsentiert sein. Die diesjährige FIPRESCI-Jury besteht aus dem in Amsterdam lebenden Filmkritiker und –kurator Hugo Emmerzael. Er ist Redakteur der Filmkrant und schreibt u. a. für Senses of Cinema.  Er war Jurymitglied für FIPRESCI in Cannes, Karlovy Vary und Venedig. Mit dabei ist Jenni Zylka, die in Berlin lebt und für die TAZ, den Tagesspiegel und Der Spiegel sowie  für Radio und TV ( Deutschlandradio, ZDF) über Film und Musik berichtet. Sie kuratiert die Serien-Sektion bei den Nordischen Filmtagen Lübeck und leitet die Industry & Meetings-Sektion beim Filmfest Bremen. Das dritte Jurymitglied ist der in Slowenien lebende Filmjournalist, Kritiker und Festival-Kurator Marko Stojiljković. Er schreibt für Cineuropa, Asian Movie Pulse, Eye for Film und diverse Medien in Ex-Jugoslawien, wie Pobjeda, den kroatischen Rundfunk und Dialogi. Weiterhin ist er Mitbegründer und Kritiker von Ubiquarian, einer englischsprachigen Plattform für Kurz- und Dokumentarfilme.

 

Die RheinMain-Kurzfilmpreis-Jury besteht wie gewohnt aus drei im Rhein-Main-Gebiet im Filmbereich tätigen Jurymitgliedern: Laliv Melamed ist Professorin für Digitale Filmkulturen an der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Dokumentarfilme und Medien mit Fokus auf den Nahen Osten. Sie ist leitende Programmdirektorin beim DocAviv Film Festival (Tel Aviv) und hat Filmprogramme für die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und Artis kuratiert. Antonia Kilian ist Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin und lebt in Kassel und Berlin. Ihr Debüt THE OTHER SIDE OF THE RIVER gewann 18 Preise, darunter den Deutschen Filmpreis und den Grimme-Preis. Der Dritte im Bunde ist der deutsch-iranische Filmemacher, Behrooz Karamizade, dessen vielfach preisgekrönter Debütfilm EMPTY NETS die Geschichte eines jungen Paares im Iran erzählt, das unter wirtschaftlichem Druck und sozialen Zwängen leidet.  Mit dem Film wurde Behrooz Karamizade u.a. mit dem Hessischen Filmpreis als Bester Newcomer ausgezeichnet. Behrooz ist Mitbegründer der Filmproduktionsfirma Living Pictures Production.

 

Zur East-West Talent Lab Jury gehört die Arte/ZDF Redakteurin Miriam Carbe, die seit 2011 in der Abteilung Aktuelles arbeitet und Dokumentationen und Reportagen zu politischen, gesellschaftlichen und historischen Themen, unter anderem auch aus der Reihe „Generation Ukraine“ betreut.  Rabih El-Khoury veranstaltete als ein Filmkurator und Kulturmanager mehr als 20 arabische Filmwochen im Orient wie in Europa und war als Programmmanager von „Talents Beirut“ tätig.  Seit September 2024 ist er Berater für die Auswahl des offiziellen Programms der Berlinale. Teil der Jury ist auch die international tätige Drehbuchautorin und -beraterin Monika Franczak aus Polen, die eine Vielzahl von Projekten entwickelt hat, darunter Spielfilme, Fernsehserien, Animationsfilme und Dokumentarfilme. Seit 2022 ist sie Vorstandsvorsitzende von B2B Doc, dem Baltic to Black Sea Documentary Network, und aktives Mitglied der Polish Screenwriters Guild.

 

Das goEast Pressefrühstück

Das Programm von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films stellte Festivalleiterin Heleen Gerritsen am heutigen Mittwoch, 16. April, der Presse im Kino des DFF vor.  goEast zeigt von Mittwoch, 23. April. bis Dienstag, 29. April, 76 Filme aus 43 Ländern.

Im Anschluss an das Pressefrühstück wurde die Ausstellung 25×25 im Foyer des DFF eröffnet. 25 Bilder aus der goEast-Festivalgeschichte zeigen herausragende Persönlichkeiten der osteuropäischen Filmlandschaft, begleitet von ihren (oft sehr beeindruckenden) Filmografien. Die Multimedia-Installation Cinecube wird bis zum 15. Mai passend zur Foto-Ausstellung mit Ausschnitten aus 25 goEast-Festivalfilmen der vergangenen Jahre bespielt.

Christine Kopf, Künstlerische Direktorin des DFF

„Vor mehr als 25 Jahren haben wir mit der Gründung von goEast an die vom Deutschen Filminstitut veranstaltetenosteuropäischen Filmreihen‘ angeknüpft, die wir bis in die 1980er Jahre hinein kuratiert und auf Reisen durch die Bundesrepublik geschickt haben.  Geplant war ein echter kultureller Austausch, angestoßen und ausgelöst von der magischen Kraft für Verständigung, dem gemeinsamen Sehen von Filmen. Gratulation an Heleen Gerritsen, es ist ein besonders reiches Jubiläumsprogramm geworden. Ich freue mich, dass unsere Zusammenarbeit nicht endet, wenn sie das Festival im Mai verlässt, sondern wir künftig von Frankfurt und Berlin aus gemeinsam für den Erhalt des Filmerbes kämpfen werden – sie als Künstlerische Direktorin und Vorständin der Stiftung Deutsche Kinemathek, ich in gleicher Funktion für das DFF. Ein herzliches Willkommen geht an die neue goEast-Leiterin Rebecca Heiler.“

Heleen Gerritsen, die goEast seit 2017 leitet, erklärte: „Die 25. Ausgabe von goEast bietet hochkarätiges mittel- und osteuropäisches Kino der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in einem Programm. Wir starten die Jubiläumsausgabe in der Caligari FilmBühne mit einem großartigen Stummfilmkonzert. Im Wettbewerb sind 14 starke, aktuelle Beiträge zu sehen, die erneut das gesamte Spektrum an Genres und Botschaften abdecken. Im East-West Talent Lab werden künftige Filmprojekte vorgestellt. Auch im Jubiläumsprogramm, das nicht nur die Kreativität der mittel- und osteuropäischen Filmbranche, sondern vor allem auch ihre Resilienz zeigt, schauen wir sowohl zurück als auch in die Zukunft. Ich freue mich, dass wir 2025 auch mit einer Ausstellung im Foyer vertreten sind, welche wir heute nach der Pressekonferenz festlich eröffnet haben. 25 Jahre goEast lassen wir dort mit Fotos und Bewegtbildern Revue passieren”.

Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, teilte mit: „Gerade in Zeiten internationaler Spannungen brauchen wir die verbindende Kraft der Filmkultur für ein verständnisvolles Miteinander. Mit dem goEast-Festival leistet das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum seit 25 Jahren einen entscheidenden Beitrag dazu. Es hat Wiesbaden in einen der wichtigsten Schauplätze für das Kino aus Mittel- und Osteuropa verwandelt. Diese Rolle fördern wir als Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur gern.“

Für Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl hat das goEast Filmfestival eine besondere Relevanz: „Seit 25 Jahren bereichert ‚goEast‘ mit seinem ambitionierten und hochkarätigen Programm das Kulturleben Wiesbadens und ist eine Säule des Festivalangebots in unserer Stadt. Dieser cineastische, gesellschaftliche und politische Blick über den Tellerrand nach Mittel- und Osteuropa sowie der hiermit verbundene Diskurs ist für Wiesbaden, aufgrund seiner historisch engen Verbindung in diesen Teil Europas, von sehr großer Bedeutung. Wir sind stolz und glücklich, goEast in Wiesbaden beheimatet zu wissen.“

Dr. Susanne Völker, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der schon zum vierten Mal das innovative Programm „Cinema Archipelago“ fördert, stellt fest: „Wir fördern das goEast-Festival sehr gerne. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet dabei das Cinema Archipelago. Nicht nur bietet es Menschen, Themen und Gruppen eine Plattform, die in der Filmindustrie sonst wenig oder gar nicht sichtbar sind, es nimmt uns auch in Diskurse und Perspektiven mit, die meist wenig unserer gewohnten Lebenswirklichkeit entsprechen. Für die oft mit neuen und experimentellen künstlerischen Formen und Formaten präsentierten Impulse schätzen wir das goEast-Festival als eine starke kulturelle Position und Größe für die Region sehr“.

Mehr als 200 Gäste aus der Filmbranche Mittel- und Osteuropas werden zum Festival in Wiesbaden erwartet.

Programmhighlights

Zu den weiteren Sektionen gehört das Symposium unter dem Titel „Omas, Babas, Babushkas – Gender und Altern im europäischen Kino”. Die diesjährige Ausgabe, kuratiert von Boglárka Angéla Farkas, Asja Makarević und Andrea Virginás, beschäftigt sich in sechs Vorträgen und Diskussionsrunden mit den Darstellungen weiblichen Alterns im osteuropäischen Kino sowie mit der Rolle von älteren Frauen in der Filmbranche. Zum Symposium werden 14 Langfilme sowie drei kürzere Beiträge als Vorfilme gezeigt.

Die goEast-Matinee zeigt am Sonntag, 27. April, in der Caligari FilmBühne den Stummfilmklassiker SAXOPHON SUSY. Der tschechische Regisseur Karel Lamač besetzte die titelgebende Hauptrolle  1928 mit der UFA-SchauspielIkone Anni Ondra (geb.: Anna Ondráková). Gezeigt wird die neue, vom  DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum vorgenommene Digitalisierung, live begleitet von Uwe Oberg (Klavier) und Ulrike Schwarz (Saxofon / Flöte).

Die traditionelle Archivpräsentation ist dieses Jahr der Tschechischen Republik gewidmet. Das Nationale Filmarchiv (Národní filmový archiv, NFA) ist seit 1943 eine der wichtigsten Filmerbeinstitutionen und eine bedeutende Forschungseinrichtung. Teil des Filmerbes, das in Wiesbaden zu sehen sein wird, ist die 2024 neurestaurierte und digitalisierte schwarze Kultkomödie MURDERING THE DEVIL (VRAŽDA ING. ČERTA CSK 19170) von Ester Krumbachová. In einer kunstvoll eingerichteten Wohnung verfolgen wir ein groteskes Ritual: Abend für Abend bereitet die kultivierte und doch einsame Protagonistin mittleren Alters aufwendige Menüs für ihren Jugendschwarm Herr Teufel zu, der wie ein Schwein frisst, während er in chauvinistischer Manier Freud und Nietzsche zitiert. Zu sehen ist auch Jaromil Jireš surrealer Kurzfilm THE KING GAME (HRA NA KRÁLE CSK 1967). Der spannungsgeladene Experimentalfilm ist eine kunstvolle Mischung aus Psychothriller und tiefgründiger Analyse von Macht und Manipulation. Im Zentrum steht der Ritt der Könige – ein mährisch-slowakisches Fest, das in seiner Symbolik die Ohnmacht des Einzelnen gegenüber erdrückenden autoritären Systemen reflektiert. Karel Vacheks satirischer Essayfilm MORAVIAN HELLAS (MORAVSKÁ HELLAS CSK 1964) zeigt eine breite Palette: von Ostereidekorateuren bis zu Kitsch-Künstlern. Mit unkonventionellen Mitteln wie Kommentartexten, Gesang und fiktionalen Etüden ist Vacheks Abschlussfilm ein humorvoller, aber auch aggressiver Dokumentaressay.

Amaro Kino: Roma Shorts

Von Anfang an hat das Kino von Romani Filmschaffenden einen Platz bei goEast. AMARO KINO – A TRAVELING PROGRAM OF RECENT ROMA SHORT FILMS präsentiert eine Auswahl aktueller Kurzfilme von Roma-Filmschaffenden. Die Reihe bringt frische, kreative Perspektiven auf die Leinwand. Dieses Programm entstand in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Roma-Institut für Kunst und Kultur (ERIAC) und wird in Partnerschaft mit dem East European Film Festival Network (EEFFN) präsentiert.

Die unangepassten und ungewöhnlichen ANARCHO SHORTS, für die das goEast-Team gemeinsam eigensinnige und anarchistische Kurzfilme auswählt, sind auch wieder dabei.

Yugoretten

Mateja Meded, Boris Hadžija und das Balkan-Künstler:innennetzwerk Yugoretten dürfen im Jubiläumsjahr nicht fehlen – zum dritten Mal bereichern sie das Programm von goEast. In ihren Programmen beschäftigen sie sich gemeinsam mit geladenen Gästen mit der Frage nach jugoslawischer (und ex-jugoslawischer) Identität. Im  Programm wird Nataša Urbans rasanter Essayfilm THE ECLIPSE (NOR 2022) zu sehen sein. In der Festivalwoche laden die Yugoretten außerdem zum Panel UNDER THE SUN in das Clubhouse im Alten Gericht ein, wo sie mit Jurypräsidentin Jasmila Žbanić, Symposiumskuratorin Asja Makarević und Regisseurin Nataša Urban ins Gespräch kommen.

Jubiläumsprogramm MEET THE EAST

Was zeichnet das Filmschaffen Mittel- und Osteuropas aus? In den vergangenen 25 Jahren, die von politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Umbrüchen geprägt waren – eine Lage, die sich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine noch mal verschärft hat– fällt auf, wie widerstandsfähig die osteuropäische Filmbranche ist. goEast feiert 2025 natürlich das 25-jährige Jubiläum, aber vor allem feiert das Festival den revolutionären Spirit und die bewundernswerte Resilienz der osteuropäischen Filmschaffenden. Nicht von ungefähr zeigt goEast Margarethe von Trottas Biopic ROSA LUXEMBURG (CSK, BRD 1986) über die polnisch-deutsche Revolutionärin. Im anschließenden Cinetalk mit Urs Spörri spricht die Regisseurin u.a. über den Film, über Feminismus im Jahr 2025, und über ihre persönlichen Beziehungen zu Polen. Auch Teil des Programms ist Kateryna Gornostais bemerkenswerter Dokumentarfilm TIMESTAMP (STRICHKA CHASU UKR, LUX, NLD, FRA 2025). Der CINETALK wird von Produzentin Natalia Libet und Festivalleiterin Heleen Gerritsen geführt, die über die Entstehung von TIMESTAMP, die Herausforderungen des Filmemachens während des Krieges und die Rolle des Kinos in Zeiten der Unsicherheit sprechen werden. Weitere Filme aus der Ukraine, aus Serbien sowie aus dem ehemaligen Jugoslawien ergänzen das Jubiläumsprogramm.

goEast Partys
Für gute Stimmung und Tanzlaune sorgen die goEast-Partys und die gemütliche Bar im Clubhouse im Festivalzentrum. Am Freitag, 25. April, findet die UKRAINIAN BEATS Party im Kesselhaus im Kulturzentrum Schlachthof statt. Die Beats von DJ Janeck werden durch Live-Performances begleitet. Naina Doroshenko, die mit Stimme und ihrer Bandura traditionelle Klänge mit moderner Tanzmusik verbindet, und DUDUNJA der mit Djembe, Panduri, Synthesizern und Gitarre eine fesselnde Klanglandschaft schafft. Bei der GOEAST BIRTHDAY PARTY@ALTES GERICHT am Samstag, 26. April, schnüren die älteste DJane Polens VIKA! und der goEast Resident DJ Janeck ein musikalisches Bouquet aus groovigen Rhythmen und krachenden Sounds.

Das goEast Clubhouse im Festivalzentrum im Alten Gericht ist Veranstaltungsort für Panels, aber bietet unter der Festivalwoche auch einen gemütlichen Ort, wo man den Abend mit einem Getränk ausklingen lassen kann.

Am Mittwoch, 23. April, um 18:30 Uhr wird goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films zum 25. Mal feierlich eröffnet mit dem Eröffnungsstummfilm MY GRANDMOTHER (CHEMI BEBIA, Georgische SSR 1929) des Regisseurs Kote Mikaberidze in Begleitung der finnischen Band CLEANING WOMEN in der Caligari FilmBühne.

Dramen, Dokumentarfilme, Komödien, Satire und Porträts aus dem Osten und der Mitte Europas – im Herzstück des Festivals, dem Wettbewerb, gibt es erneut eine große Vielfalt. Der Wettbewerb bietet einem breiten Publikum aus Wiesbaden und der Region die Chance, Höhepunkte des aktuellen mittel- und osteuropäischen Films näher kennenzulernen. Die Filme werden in den Originalsprachen mit englischen, sowie in der Caligari FilmBühne mit zusätzlichen deutschen Untertiteln gezeigt. Bei den Filmgesprächen im Anschluss an die jeweiligen Vorstellungen sowie allabendlich im goEast Clubhouse im Alten Gericht können Besucher:innen mit den Filmschaffenden ins Gespräch kommen.

 

Das komplette Programm für die 25. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films ist nun online.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt. Hauptförderer sind die Hessen Film & Medien, die Landeshauptstadt Wiesbaden, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die hessische Film- und Medienakademie (hFMA) und das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis. Hauptmedienpartner sind 3sat, Deutschlandfunk Kultur und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 

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